Bauwerk

Haus Graf
HALLE 1 - Salzburg (A) - 2001
Haus Graf, Foto: Gebhard Sengmüller
Haus Graf, Foto: Gebhard Sengmüller
14. September 2003 - Az W
Harte Schale, weicher Kern? Das scharfkantige Sichtbetongefüge erweist sich mit all seinen Überschneidungen und Auskragungen als sehr offene und „heimelige“ Struktur, die sich verschlossen gibt, wo Einblicke unerwünscht sind und die sich grosszügig weitet, wo Lichtwinkel und Aussicht es sinnvoll erscheinen lassen. Dass sich bei diesem Haus Bauherren und Architekten den individuellen Wohnbedürfnissen und -funktionen in spielerischer Komplizenschaft zugewandt haben, kann man bereits an Details wie den beiden Fassaden-Ausstülpungen (die eine zylindrisch, die andere kegelschnittig) erkennen, die den Söhnen des Hauses als höchst begehrliche Liegeboxen zur Verfügung stehen. Arno und Gerwin haben´s gut....

Das über die Eingangsebene auskragende Obergeschoss definiert eine gebäudeumlaufende Vorzone, die Richtung Strasse in einen gedeckten Zugang übergeht, der das Wohnhaus mit der separierten Garage verbindet. Richtung Garten entsteht auf diese Weise ein überdachter Freiraum, dessen Tiefe diverseste Nutzungen zulässt. Während die Wohn- und Elternschlafzimmer im Obergschoss liegen, ist das Erdgeschoss als Wirtschaftsbereich und „Reich“ der Kinder ausgewiesen. Die äusserliche „Rohheit“ des Sichtbetonmantels wird im inneren durch eine Vorsatzschale aus Birkensperrholz kontrastiert, was den grossflächig verglasten Wohnräumen eine unvermutete Leichtigkeit verleiht. (Text: Gabriele Kaiser, 27.09.2002)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Heidemarie Graf

Tragwerksplanung

Fotografie