Bauwerk

Eltern-Kind-Zentrum Klagenfurt
Architekten Soyka/Silber/Soyka - Klagenfurt (A) - 2003
Eltern-Kind-Zentrum Klagenfurt, Foto: Manfred Seidl
Eltern-Kind-Zentrum Klagenfurt, Foto: Manfred Seidl
Eltern-Kind-Zentrum Klagenfurt, Foto: Manfred Seidl
15. Dezember 2009 - Architektur Haus Kärnten
Die Architekten Soyka/Silber/Soyka, welche für ihr Projekt mit dem 1. Preis ausgezeichnet und schließlich mit der Planung beauftragt wurden, sehen die Unterbringung der Bereiche Pflege und Diagnose-Therapie in zwei unterschiedlichen Bauteilen vor, die in ihrer jeweiligen Organisation und Form der gestellten Aufgabe optimal gerecht werden. Der kreisförmige Bettentrakt ist wesentliches Element des innovativen Konzeptes. Statt eines herkömmlichen mittleren Gangsystems erfolgt die Erschließung der einzelnen Patientenzimmer direkt von der kreisrunden Spiel- und Aufenthaltsfläche. Die Zimmer-Stirnseite ist raumhoch verglast und ermöglich den visuellen Blickkontakt des bettlägerigen Kindes zur Spiel- und Bewegungsfläche und gibt dem kleinen Patienten das Gefühl nicht isoliert zu sein. Zum anderen kann der zentral integrierte Schwesternbereich sehr einfach den gesamten Überblick zu den Zimmern behalten. Wenn Rückzugsmöglichkeit und Intimität gewünscht oder erforderlich ist kann die verglaste Wand selbstverständlich mittels Plissees blickdicht geschlossen werden.

Der fünfgeschossige Bettentrakt und der zweigeschossige Behandlungstrakt sind miteinander durch eine großzügige hotelartige Halle verbunden, die einerseits eine offene und freundliche Atmosphäre vermittelt und andererseits zum ungestörten Ablauf der Funktionen beiträgt. Die Halle bildet das über die ganze Länge des Behandlungstraktes verlaufende visuell stützende Element. Die kompakte Form des Behandlungstraktes definiert sich aus der Notwendigkeit kurzer und effizienter Wegführungen für Patienten und Personal. Im Erdgeschoss sind die Funktionsgruppen Röntgen, gynäkologische Tagesklinik und sämtliche Ambulanzen nach den geforderten kompakten funktionellen Zusammenhängen organisiert. Im Obergeschoss erschließt ein mit Oberlichten verglaster Gang die Bereiche Station Kinderchirurgie, Neonatologie, Kinderintensivstation, Geburtshilfe und den OP-Trakt. Im Tiefgeschoss befinden sich die Physio- und Ergotherapie, die Ärztedienstzimmer, Bereitschaftsräume und die Zentralgarderobe.

Die Konstruktion
Das gesamte Objekt ist in drei Bauteile gegliedert. Die einzelnen Bauteile sind durchgehend durch eine Gebäudefuge getrennt.
Im Bauteil 1, dem runden Bettentrakt, werden die Lasten im wesentlichen über radial angeordnete Wandscheiben und Stützen bis in die Fundamente abgetragen. Das Tiefgeschoss ist als dichte Wanne aus Beton, entsprechend den statischen Erfordernissen ausgebildet. Im Bereich der Schwesternkanzel bilden vier durchgehende Rundstützen die Tragekonstruktion.

Die Bauteile 2 und 3, Eingangshalle, Behandlungstrakt, sind als zweigeschossige Flachbauten ausgeführt. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss erfolgt die Lastabtragung im wesentlichen über Rund- beziehungsweise Rechteckstütze. Sämtliche tragenden Bauteile bestehen aus Stahlbeton. Die gesamte Tragwerkskonstruktion ist unterzugsfrei. (Text: Architekt)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung

Fotografie