Bauwerk

Holocaust Mahnmal
Eisenman Architects - Berlin (D) - 2005
Holocaust Mahnmal, Foto: Barbara Staubach / ARTUR IMAGES
Holocaust Mahnmal, Foto: Jürgen Henkelmann / ARTUR IMAGES
Holocaust Mahnmal, Foto: Jürgen Henkelmann / ARTUR IMAGES

Symbolischer Baubeginn für Holocaust-Mahnmal

Berlin: Diepgen blieb Zeremonie fern

28. Januar 2000 - Verena Mayer
„Zehn Jahre Reden sind genug“, steht auf einem Plakat, das jemand an den Zaun vor ein fußballfeldergroßes Stück Berliner Ödland geklebt hat. Am Donnerstag wurde nach einem Jahrzehnt der Diskussion symbolisch mit dem Bau des Berliner Holocaust-Mahnmals begonnen: In Anwesenheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundespräsident Johannes Rau wurden auf dem brachen Gelände südlich des ehemaligen „Führerbunkers“ zwei Hinweistafeln enthüllt. Nur eine Geste, ein Willenszeichen, aber ein wichtiges Symbol, wie betont wurde.

Denn bis heute ist so gut wie alles an dem Mahnmal nur symbolisch: der Ort - es gibt wegen ungeklärter Eigentumsfragen noch keine offizielle Genehmigung. Das Konzept, 2700 wellenförmige Stelen, die ein Labyrinth bilden - darüber wird noch verhandelt. Das Datum des Baubeginns, das Jahr 2001, steht ebenfalls noch nicht fest.

Einer fehlte allerdings bei dem Festakt: und zwar ausgerechnet die wichtigste Symbolfigur, der politische Repräsentant Berlins. Weil Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) den Mahnmalsentwurf von Architekt Paul Eisenmann als „erschlagende Betonlandschaft“ ablehnt, blieb er der Feier fern. Diepgens angekündigte symbolische Absenz hatte schon im Vorfeld heftige Reaktionen ausgelöst. Mahnmal-Initiatorin Lea Rosh warf Diepgen „ganz schlechten politischen Stil“ vor. Kritik kam auch von der SPD.

Wie es nach der symbolischen Zeremonie weitergeht, ist unklar. Fast sicher ist, dass sich der bereits auf 2001 verschobene Baubeginn erneut verzögern wird.


„Forum für Gewissen“

Stockholm - Am zweiten Tag der Stockholmer Holocaust-Konferenz wurde der Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz feierlich begangen. Auf der Gedenkveranstaltung im schwedischen Reichstag dankte Avraham Burg, Parlamentspräsident der israelischen Knesset, Schweden und Ministerpräsident Göran Persson für die Initiierung der Konferenz.

Auf der Eröffnungszeremonie am Mittwoch hatte Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel den Vorschlag unterbreitet, das internationale Holocaust-Forum zu institutionalisieren. Persson griff die Idee auf und kündigte ein „jährliches Stockholmer Forum für Gewissen und Menschlichkeit“ an.

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