Bauwerk

Österreichisches Kulturinstitut
Raimund Abraham - New York (USA) - 2002
Österreichisches Kulturinstitut, Foto: David Plakke
Österreichisches Kulturinstitut, Foto: David Plakke

Starke Präsenz

„Wir haben nun die Möglichkeit, nach unserem Einzug die Räumlichkeiten technisch vollkommen durchzutesten, bevor wir ein detailliertes Programm ankündigen“, so Christoph Thun-Hohenstein.

14. Februar 2002
In der Kulturlandschaft New Yorks herauszuragen ist gewiss keine leichte Sache. Das österreichische Kulturinstitut - oder „Kulturforum“, wie es in Zukunft heißen wird - hat das Potenzial dazu. Bereits 1993 wurde Raimund Abrahams Architektur-Entwurf von der New York Times als „eines der bedeutendsten neuen Gebäude“ bezeichnet. Viele Jahre der Diskussion und der Verzögerung später, ist die neue Heimstätte der österreichischen Kultur im Big Apple zwar noch nicht eröffnet, doch die planerischen Visionen des Architekten sind großteils bereits Wirklichkeit. Am 18. April soll das neue Kulturforum nun eröffnet werden.

In der 52. Straße ragen die 20 Stockwerke des schmalen Hauses stolz in den Himmel. Mit spiegelnder Fensterfassade, schrägen Wänden und einem hervorspringenden Würfel setzt sich das Gebäude deutlich von seinen Nachbarhäusern ab. Bereits wenn man von der Fifth Avenue um die Ecke biegt, ist sein Profil sichtbar und verleiht dem Kulturforum eine starke Präsenz.


Vollprogramm im Herbst

„Wenn man einen Fehler entdeckt, muss die Kommunikation darüber gewisse Wege gehen, sodass es oft Wochen dauert, bis die Information den zuständigen Arbeiter erreicht“, beklagt Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des Österreichischen Kulturforums, die amerikanischen Usancen, die er für die Verzögerungen verantwortlich macht. Gleichzeitig betont er aber, dass die Verschiebung eine Chance sei, um unter „optimalen Verhältnissen“ die zehnwöchige heiße Eröffnungsphase vorzubereiten, denn das Haus kann bereits im Herbst in Besitz genommen werden.


Verschmelzung alt und neu

Technisch anspruchsvoll werden die Eröffnung und das Programm der folgenden Saisonen nämlich werden. Thun-Hohenstein hat sich in den zwei Jahren seiner Amtszeit ein Bild davon gemacht, was in New York an kultureller Repräsentation Österreichs fehlt. Nun hat er ein Programm entwickelt, mit dem er diese Lücken füllen möchte. Das neue Kulturforum setzt auf die Verschmelzung von traditionellem Kulturgut mit neuen Medien und wird sich besonders auf elektronische Musik, Literatur und Architektur, sowie multidisziplinäre und multinationale Zusammenarbeit von Künstlern konzentrieren.


Vertikale Ausstellungsräume

Herausforderung und Chance zugleich sind die neuen Ausstellungsräume, die Raimund Abraham in dem schmalen, hohen Haus vertikal angelegt hat. So wird sich eine Ausstellung über mehrere Stockwerke erstrecken. Diese sind jedoch so gelegen, dass man leicht die verschiedenen Ebenen einsehen kann und somit Zusammenhänge nicht verloren gehen. Außerdem enthält das Gebäude noch einen Vortrags- und Vorstellungsraum sowie eine in dem prägnant hervorspringenden Würfel untergebrachte Lounge, die für Webcam- und Fernseh-Diskussionen geplant ist.


Vier Schwerpunkte

Vier Schwerpunktblöcke soll es in den kommenden Saisonen geben: drei Auftrags-Austellungen pro Jahr, etwa vierteljährlich eine Reihe von Performances, zwei oder dreimal jährlich ein „Window for Art“, in dem sich Kulturinstitutionen aus Österreich vorstellen können, und schließlich die Diskursreihe „Art in the Tower“.

Im Herbst startet eine große Medienoffensive, mit der sich das Kulturforum nach sechs Jahren ohne festes Haus kräftig in Erinnerung rufen möchte. In den Eröffnungswochen von April bis Juni wird es zeigen, was es werden will. Ab kommendem September - mit Beginn des regulären Betriebes - wird der Alltag zeigen, ob der Inhalt tatsächlich halten kann, was die spektakuläre Verpackung von Raimund Abraham bereits jetzt verspricht.

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Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

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