Bauwerk
Neuer Traversina-Steg
Conzett Bronzini Partner AG - Rongellen (CH) - 2005
Ein Abenteuer
Zweiter Traversinersteg in Sils/Zillis
25. März 2007 - Roland Brunner
Der 1996 erbaute Traversinersteg in der Viamala fiel im März 1999 einem Felssturz zum Opfer. Der Zweite Traversinersteg überquert die Schlucht etwa siebzig Meter weiter rheinwärts an einem geschützteren Ort. Die Spannweite ist im Vergleich zur alten Brücke beträchtlich größer. Um die Baukosten dennoch in einem vertretbaren Rahmen zu halten, ist die Brücke als vorgespanntes Seilfachwerk mit natürlichen Pylonen und einem schrägen Gehweg angelegt, einer hängenden Treppe mit einer horizontalen Spannweite von 56 m und einer Höhendifferenz von 22 m.
Durch die Neueröffnung des Stegs wurde das die Region durchziehende Wanderwegenetz wieder geschlossen. Das Wohlbefinden der Wandersleute, ihr subjektives Sicherheitsgefühl bezüglich Tiefblick und Schwingungen auf der 70 m über dem Bachbett hängenden Treppe war eine entscheidende Planungsaufgabe. Außenliegende Träger verhindern den vertikalen Blick ins Tobel und liegend angeordnete Geländerbretter unterstützen den Sichtschutz. Die Föhrenholztritte des nach unten mit einem Radius von 150 m gebogenen Gehwegs gewährleisten durch ihre sägerauen Oberflächen Rutschfestigkeit. Ein Rautenfachwerk mit doppeltem Strebenzug, die hohe Steifigkeit der Brettschichtholzträger aus Lärchenholz und die Vorspannung der Hauptseile begrenzen das Schwingen und Schaukeln des Gehwegs auf ein vertretbares Maß. Die Begehung im Winter ist jedoch unmöglich, da die Zugangswege nicht passierbar und deswegen gesperrt sind.
Die Tragkonstruktion des Stegs besteht aus einem vorgespannten Seilfachwerk, das in zwei vertikalen Ebenen angeordnet ist. Seine Form führt unter maximaler (Schnee)Belastung zu einer konstanten Kraft in den Hauptseilen. Die Diagonalen des Fachwerks, der Windverband, die Geländerpfosten und die zehn parallel geführten Lärchenbrettschichtholzträger sind an Stahlquerträgern angeschlossen. Ein im Trittprofil ausgeschnittenes Lärchenbrettschichtholz ist auf den mittleren zwei Trägern aufgeschraubt. Darauf sind die Tritte aus Föhrenkernholz befestigt. Die sägerauen Geländer (ebenfalls Föhre), sind zwischen Stützen aus Flachblech eingesetzt und werden durch zwei Stahlstäbe in die Kreisbahn gezwungen. Ein konsequent umgesetzter konstruktiver Holzschutz, die Feuerverzinkung der Stahloberflächen sowie der Einsatz witterungsbeständiger Hölzer wie Lärche und Föhre gewährleisten die hohe Lebensdauer des 2005 eröffneten Stegs, aber trotzdem: ganz ohne flaues Gefühl in der Magengegend vertraut sich wohl niemand dem visuell so fragilen Bauwerk an und die Querung der Viamala-Schlucht ist und bleibt ein Abenteuer.
Durch die Neueröffnung des Stegs wurde das die Region durchziehende Wanderwegenetz wieder geschlossen. Das Wohlbefinden der Wandersleute, ihr subjektives Sicherheitsgefühl bezüglich Tiefblick und Schwingungen auf der 70 m über dem Bachbett hängenden Treppe war eine entscheidende Planungsaufgabe. Außenliegende Träger verhindern den vertikalen Blick ins Tobel und liegend angeordnete Geländerbretter unterstützen den Sichtschutz. Die Föhrenholztritte des nach unten mit einem Radius von 150 m gebogenen Gehwegs gewährleisten durch ihre sägerauen Oberflächen Rutschfestigkeit. Ein Rautenfachwerk mit doppeltem Strebenzug, die hohe Steifigkeit der Brettschichtholzträger aus Lärchenholz und die Vorspannung der Hauptseile begrenzen das Schwingen und Schaukeln des Gehwegs auf ein vertretbares Maß. Die Begehung im Winter ist jedoch unmöglich, da die Zugangswege nicht passierbar und deswegen gesperrt sind.
Die Tragkonstruktion des Stegs besteht aus einem vorgespannten Seilfachwerk, das in zwei vertikalen Ebenen angeordnet ist. Seine Form führt unter maximaler (Schnee)Belastung zu einer konstanten Kraft in den Hauptseilen. Die Diagonalen des Fachwerks, der Windverband, die Geländerpfosten und die zehn parallel geführten Lärchenbrettschichtholzträger sind an Stahlquerträgern angeschlossen. Ein im Trittprofil ausgeschnittenes Lärchenbrettschichtholz ist auf den mittleren zwei Trägern aufgeschraubt. Darauf sind die Tritte aus Föhrenkernholz befestigt. Die sägerauen Geländer (ebenfalls Föhre), sind zwischen Stützen aus Flachblech eingesetzt und werden durch zwei Stahlstäbe in die Kreisbahn gezwungen. Ein konsequent umgesetzter konstruktiver Holzschutz, die Feuerverzinkung der Stahloberflächen sowie der Einsatz witterungsbeständiger Hölzer wie Lärche und Föhre gewährleisten die hohe Lebensdauer des 2005 eröffneten Stegs, aber trotzdem: ganz ohne flaues Gefühl in der Magengegend vertraut sich wohl niemand dem visuell so fragilen Bauwerk an und die Querung der Viamala-Schlucht ist und bleibt ein Abenteuer.
Für den Beitrag verantwortlich: zuschnitt
Ansprechpartner:in für diese Seite: Kurt Zweifel
Akteure
TragwerksplanungBauherrschaft
Verein Kulturraum Viamala
Fotografie