Bauwerk

Haus MAX35
DREER2 - Klosterneuburg (A) - 2003
Haus MAX35, Foto: Bruno Klomfar
Haus MAX35, Foto: Bruno Klomfar
14. September 2003 - Az W
Ein in den 1920er Jahren errichtetes Strandhaus auf einem ufernahen Grundstück am Klosterneuburger Donauseitenarm war in Folge der jährlichen Hochwasser derart baufällig geworden, dass man sich entschloss, es durch ein den heutigen Standards entsprechendes, hochwassersicheres Wochenenddomizil zu ersetzen, auch wenn man damit eine Reduktion der bebaubaren Fläche in Kauf nehmen musste. Denn im strengen baupolizeilichen Regelwerk des niederösterreichischen Kleingartengesetzes ist nur eine bebaute Fläche von 35 m² vorgesehen - zuvor stand der Familie zur ferialen Entspannung immerhin ein Haus mit 43 m² Grundfläche zur Verfügung. Doch der neue, zweigeschossige Baukörper mit den Massen 5 x 7 Meter ermöglicht trotz der Raumknappheit eine komfortable ganzjährige Nutzung inmitten der traditionellen Klosterneuburger Strandbadkolonie.

Das in kompakter Holzkonstruktion vorgefertigte Haus ist - in einer Art zeitgemässen Anverwandlung der ortstypischen Stelzenkonstruktion - auf einen 2,6 Meter hohen wasserundurchlässigen Betonkern gesetzt, der als Technik- und Lagerraum genutzt wird und die Gefahr einer plötzlichen Überflutung des Wohnbereichs minimiert. Die aussen liegende Erschließungstreppe führt zur vorgelagerten geräumigen Terrasse hinauf, die den Aktionsradius des mit dunklen Holzelementplatten bekleideten Einraumhauses in der warmen Jahreszeit erweitert.

Der Raumplan im Inneren: Die Wohnebene (+0,00) gliedert sich in Wohnen, Essen, Kochen sowie einen separaten Sanitärbereich (-0,65); die zentrale Freitreppe erschließt den in drei Ebenen gesplitteten Galerieraum (+1,85; +2,25). Die Nordseite des Hauses ist zur Grundgrenze vorschriftsgemäss zur Gänze geschlossen, Süd- und Westseite sind parziell geöffnet, an der Ostfassade gewähren das raumhohe Glasportal sowie ein Fensterband ungehinderten Ausblick auf die Wasser- und Uferlandschaft. (Text: Gabriele Kaiser, 28.06.2003)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Familie Kremlehner
Kremlehner

Tragwerksplanung

Fotografie