Bauwerk

Neugestaltung des Hauptplatzes der Stadt Haag
nonconform - Haag (A) - 2007
15. Dezember 2004
Die neue Gestaltung des Ortskerns der Stadt Haag spielt mit den Phänomenen der Wahrnehmung. Ein geometrisches Muster von scheinbar willkürlich kreuz und quer über den neuen Hauptplatz verlaufenden Linien verleiht der Platzfläche eine eigene Identität. Die Linien basieren auf einer umgekehrten Perspektive, die in genau einem Punkt zum Rechtecksraster wird. Bestehende Podeste, Stufen und Gehsteige werden, soweit topografisch möglich, entfernt und durch einen einheitlichen neuen Bodenbelag – graue Terrazzosteine, die von einem Linienmuster aus hellem Natursteinen durchschnitten werden – ersetzt. Die Höllriglstraße in ihrer Funktion als Einkaufsstraße wird in das Konzept mit einbezogen.

Die Beleuchtung des Platzes erfolgt über die Aufhellung der Fassaden mit Akzentuierungen in den Einmündungsbereichen der Zufahrtsstraßen. Der Platzbereich selbst wird mittels eines speziellen Lichtsystems, das auf den Häusern unauffällig angebracht wird, blendungsfrei beleuchtet. Durch die Aufhellung der Gebäude wird die Tiefenwirkung des Platzes verstärkt, die Qualitäten der Hauptfassaden kommen noch mehr zur Geltung. Die im Bodenbelag integrierten Linien werden in ihrer Oberflächenstruktur und Materialeigenschaft so gewählt, dass sie durch die Platzbeleuchtung automatisch heller wahrgenommen werden als die horizontale Platzfläche.

Bei der Sitzstufenanlage am Hauptplatz ist eine Wasserwand mit einer Videoinstallation geplant. Die Wand besteht aus Glasscheiben, über welche stetig ein Wasserfilm rinnt. Dieser Film dient als Projektionswand für ein Luftbild des Hauptplatzes, das von einer schwenkbaren Kamera, die am Kirchturm angebracht ist, aufgenommen wird und über das Internet beziehungsweise mit Hilfe eines Joysticks in der Nähe der Wasserwand gesteuert werden kann. Die Wand ist so positioniert, dass sie von den drei Zugängen des Hauptplatzes aus gesehen werden kann und von Süden und Westen beschattet wird. Mit dem Lauf der Sonne von Osten nach Westen ändert sich die Projektion von gar nicht bis schemenhaft sichtbar; bei Dämmerung und Dunkelheit schließlich ist die Projektion voll sichtbar.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur + Wettbewerbe

Ansprechpartner:in für diese Seite: Arne Barthaw[at]kraemerverlag.com

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