Bauwerk

Haus Schwarzl
Robert Pfurtscheller - Matrei (A) - 2005
Haus Schwarzl, Foto: Nikolaus Schletterer
Haus Schwarzl, Foto: Nikolaus Schletterer

5. BTV Bauherrenpreis für Tirol – Anerkennung

17. Oktober 2007 - aut. architektur und tirol
Wenig Geld, ein kleines Grundstück, viele Wünsche und große Ansprüche – wie macht man daraus ein Haus? Durch den Verzicht auf nicht unbedingt erforderliche Dinge und durch gute Ideen! Auf den ersten Blick wirkt das Objekt fast wie ein kleines Ferienhaus. Umso überraschender ist es, wie großzügig das Gebäude im Inneren wirkt. Wie überhaupt die Unterschiedlichkeit der inneren und äußeren Wahrnehmung prägend für das Haus ist. Nach außen ist es ein kleines, auf dem Bauplatz ganz lapidar abgestelltes „Kästchen“, mit einer Fassade aus schwarz gestrichenen OSB-Platten, wenigen, präzise ausgeschnittenen Öffnungen und einem kleinen gekiesten Vorplatz. Innen wird daraus ein, mit einer groben, dennoch fast kunstvoll wirkenden Fichtenlattung ausgeschlagenes, sehr wohnliches Raumkontinuum, das durch die Dominanz des gebäudehohen Wohnraumes wohltuend großzügig ist. Die Details sind einfach und erfrischend unkompliziert, sie unterstreichen den zurückhaltenden Duktus des Gebäudes, dessen einziger Luxus aus dem zur Verfügung stehenden Raum besteht. Die Nebenräume sind durchdacht und kompakt gestaltet, ohne auf Raumqualitäten verzichten zu müssen. Unterstrichen wird die Großzügigkeit der Innenräume durch ein schönes, sehr großes Fenster zum kleinen, intimen Garten. Das Gebäude ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Bauherr und Architekt nicht abhängig ist von einem großen Budget, sondern von den vorhandenen üppigen Ideen und der Bereitschaft, mitunter aus der Not eine Tugend zu machen. (Jurytext: Florian Nagler)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Andreas Schwarzl

Fotografie