Bauwerk

Hayrack Apartments
Ofis arhitekti - Cerklje (SLO) - 2007
Hayrack Apartments, Foto: Tomaž Gregorič
Hayrack Apartments, Foto: Tomaž Gregorič
2. April 2009 - newroom
Der sogenannte Heuraufen-Wohnbau liegt im Bergstädtchen Cerklje, nahe dem Flughafen von Laibach, inmitten einer lieblichen Naturlandschaft. Die Anlage legt sich L-förmig um eine geschützten 300-Jahre alten Lindenbaum. Aus diesem Hofraum eröffnen sich herrliche Bergpanoramen, sodass auch die meisten der Apartments über beste Aussichten verfügen.

Als sozialer Wohnbau ausgerichtet sollten die Wohnungen zu sehr günstigen Preisen von 900 Euro /m2 an junge Familien verkauft werden, entspreched gering war auch das zur Verfügung stehende Baubudget von 600 Euro/m2, einfache und kostengünstige Materialwahl folglich obligatorisch.

Die weitgehend intakten Landschaften und Dörfer der Umgebung zeigen zahlreiche Beispielen regionaler Bautradition. Neben Bauernhöfen und Scheunen sind vor allem die Heuraufen ein charakteristische Motiv, welches als Inspiration für das Fassadenkonzept des Wohnbaus diente, wo die Holzbalken der vorgelagerten Fassade traditionellen Mustern folgen. Lagert dort Heu und Getreide auf den Holzbalken, so dienen sie hier zur Anbringung von Blumenschmuck und anderen Balkondekorationen.

Die Anlage umfasst Wohnungen unterschiedlicher Größe, vom 30 m² Studio bis zur 4 Zimmer mit 80 m², die größeren Apartments finden sich an den Gebäudeecken, wo sich das Ornament öffnet und bessere Aussichten gewährt. Bei der Materialwahl wurde auf Kosten und Qualität geachtet - Eichendielen, Granitfliesen, Panoramafenster mit metallenen Außenjalousien. Die Konstruktion erlaubt flexible Grundrisse, sämtliche inneren Wände der Wohnungen sind nicht tragend ausgeführt.

Die Dachdeckung besteht aus grauem Eternitschindeln in Karomuster, welche die traditionellen Schieferdächer zitieren. Das Gibeldach ist am First beschnitten und transformiert sich zum Flachdach,teilweise fugiert das geneigte Dach als Blende, hinter der sich Installationen wie Rauchfänge, Klimaanlagen und Abluft verbergen. Die Fassade zeigt drei unterschiedliche Putzfarben, die PVC-Fenster erhielten einen Außenanstrich, Fichtenbalken wurden der besseren Haltbarkeit wegen geschnitten und wiederverleimt.

Die rundum laufenden Balkone, den traditionellen Heuraufen nachgeahmt, regulieren die Temperaturzone für Wohn- und Schlafräume und liefern eine Beschattung für die Balkone. Winterloggien und Balkone erhielten zusätzliche Schattenpannele, Service- und Kommunikationsräume wurden auf ein Minimum reduziert. So konnte durch die geringen anfallenden Energie- und Servicekosten das Konzept des sozialen Wohnbaus auch für die Bewohner selbst verwirklicht werden. (Text: Helga Kusolitsch)

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