nextroom - Haus der Generationen

- Das dominante Vordach gibt Schutz, nicht nur vor der Sonne
- Foto: Bruno Klomfar
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- Die Einschnitte im Gebäude bilden multifunktionale Innenhöfe
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- Die Beschattung des Innenhofes ist flexibel
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- Kunst am Bau Wandbild im Gang
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- Erschließungsbereich
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- Foto: Gisela Erlacher
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- Foto: KoseLicka
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5. Januar 2009 - Vorarlberger Architektur Institut

Das Sozialzentrum bildet mit Kirche und Schule den neuen Platz. So findet draußen wie drinnen statt, was für das Haus namensgebend ist: die Begegnung der Generationen. Das Gebäude vereint Angebote von der Mutter-Kind-Beratung bis zum Pflegeheim.

Über eine Brücke mit vorsichtiger Distanz, schließt die Erweiterung mit 36 Pflegebetten an den Bestand aus 1980 von Leopold Kaufmann. Den neuen, dreigeschossigen Baukörper für die beiden Wohngruppen und das öffentliche Sockelgeschoß dominiert der weit auskragende Rahmen mit ausfahrbaren Sonnenschutzsegeln. Über zwei Einschnitte entstehen differenzierte Außenräume und die notwendige Belichtung. Der eine Hof bildet den Eingang zu den öffentlichen Diensten, beim anderen entsteht nordseitig zum Bestand ein großer Schaukasten, der Sichtbezüge zwischen den Geschossen und zu den zentralen Aufenthaltsbereichen herstellt. Um sie lagern sich pro Geschoß zwei einhüftige Zimmerflügel, mit offenem gut belichtetem Wegenetz.

Im nordwestlichen Erdgeschoss, befinden sich die Räume einer Arztpraxis. Um den westseitigen Gebäudeeinschnitt reihen sich Räume für Kindergruppen und Jugendliche. Der Stützpunkt Krankenpflegeverein (MOHI) bildet eine eigene, leicht erreichbare Einheit im Osten. Das Foyer vereint diese verschiedenen Funktionsgruppen im Erdgeschoss und ist gleichzeitig Erschließung des Pflegeheimes.

Das Konzept der Pflegestationen folgt den Bedürfnissen der Bewohner nach Licht, Abwechslung und guter Orientierung im Gebäude. Die zentralen, inneren Aufenthaltsbereiche haben öffentlichen Charakter. Über die Innenhöfe nehmen die Bewohner durch Blickbeziehungen am „öffentlichen Leben“ teil. Die Pflegestützpunkte sind über die Brücke mit den Stationen im bestehenden Pflegeheim verbunden.

Der über zwei Geschosse offene Garten und die teilweise überdachten Terrassen im Südwesten geben den Blick auf Park und Kirche frei. Die äußere Hülle des Gebäudes zeigt die rostrote Farbe des Sichtbetons, die durch eine Mischung von rotem Tennissand und Klinkerruchziegeln erreicht wird. Der Erschließungskern wurde aus der gleichen Betonmischung, mit diesen visuellen und haptischen Reizen gegossen. Durch eingelegte Heizschlangen wird das Ganze zum großen Kachelofen.

Die Arbeiten des Künstlers Ernst Trawöger zeigen auf großen beduckten Leinwänden ausschnitthafte Motive aus dem Ort. Ein markanter Stadel, Kirchturm, Detail des Freibades wird farblich sanft verfremdet und verleiht jedem Zimmereingang eine intuitiv erfassbare Identität.

Landschaftsarchitektur

Das Freiraumkonzept folgt in vielschichtiger Abstufung von kleinräumig bei den Wohnungen zu großzügig bei öffentlichen Flächen. Alt- und Neubau des Sozialzentrums sind kleine Freiflächen zugeordnet, welche die gärtnerische Betätigung der Bewohner:innen ermöglichen. Die Blütenpflanzen aus gängigen Gartensortimenten verbinden die Erinnerung an den eigenen Garten mit der neuen Wohnsituation der älteren Menschen. Rundwege unterschiedlicher Länge, Oberfläche und Steigung sind zur Erholung und zum Üben angelegt. Ein mit Flechtzaun eingefasster Spielplatz für Kleinkinder bietet eine weitere Gehrunde und Begegnung. (Text: Martina Pfeifer-Steiner)

11. Juli 2014 - next.land

Umfeld Sozialzentrum und Park der Generationen, Götzis

Das Ortszentrum von Götzis ist fußläufig durchquerbar. Volksschule, Sozialzentrum, Pflegeheim, Kirche und Markt sind an diese Fußwege angebunden. Die Gemeinde verfolgt ein integratives Konzept, die Einrichtungen des Sozialzentrums unterstützen die Durchmischung der Altersgruppen. (Beratungseinrichtung, Arztpraxis, Kinderkrippe, Jugendraum und Pflegeheim im Neubau).

Die direkte Umgebung des Alt- und Neubaues (Vorgarten, Generationengarten) bietet kleinräumige Betätigungen: Beerenpflücken, Kleinkinderspiel, Gehen auf verschieden rauer Oberfläche und unterschiedlichen Steigungen, Betrachten von Schmuckbeeten und Wasserrosen. Die Terrasse für Verwirrte im ersten Stock des Neubaus enthält ein Staudenbeet mit Rankstangen aus Fiberglas und fahrbare Hochbeete. Eine Rinne im Geländer ist mit Teppichthymian bepflanzt und lässt riechen und fühlen. Von hier ist der Schulweg, der Eingangsbereich, die Blütenterrasse und der Park der Generationen zu beobachten.

Details

Adresse: Schulgasse 5/7, 6840 Götzis, Österreich
Architektur: DornerMatt Architekten (Markus Dorner, Christian Matt)
Mitarbeit Architektur DornerMatt Architekten: Andrea Niehoff, Saskia Jäger, Bernhard Feicks
Bauherrschaft: Marktgemeinde Götzis, Sozialzentrum Götzis
Mitarbeit Bauherrschaft Marktgemeinde Götzis: Wolfgang Jäger, Ralf Scheier (PL), Werner Huber, Otto Fend
Tragwerksplanung: Mader & Flatz
Mitarbeit Tragwerksplanung Mader & Flatz: Robert Kofler
Landschaftsarchitektur: KoseLicka (Ursula Kose, Lilli Lička)
örtliche Bauaufsicht: hassler architektur
Fotografie: Bruno Klomfar, Gisela Erlacher
Weitere Konsulent:innen: Lichtplanung: Priska Meier Lichtkonzepte, Turgi (CH)
ELT: Rudi Koschak, Lustenau (A)
Geotechnik: 3P Geotechnik ZT Gmbh, Lauterach (A)
Bauphysik: Spektrum, Dornbirn (A)
Brandschutz: CBS, Götzis (A)

Maßnahme: Neubau
Funktion: Gesundheit und Soziales
Wettbewerb: 2003
Planung: 2003 - 2006
Ausführung: 2004 - 2007

Grundstücksfläche: 1.950 m²
Bruttogeschossfläche: 4.390 m²
Nutzfläche: 3.608 m²
Bebaute Fläche: 1.425 m²
Umbauter Raum: 11.621 m³

Preise und Auszeichnungen

Innovationspreis ‘Haus der Generationen Götzis‘, 2005, 1.Preis

1. Platz des EU weit ausgeschribenen Wettbewerbs mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren

Karte

Pläne

Freiraum
Grundriss EG
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