Bauwerk

System3 Prototyp vai Doma
Oskar Leo Kaufmann, Albert Rüf - Dornbirn (A) - 2008
System3 Prototyp vai Doma, Foto: Adolf Bereuter
System3 Prototyp vai Doma © vai
30. Dezember 2008 - vai
MoMA | „Home Delivery 2008 – Fabricating the Modern Dwelling“ hieß die Ausstellung im Museum of Modern Art (MoMA) zum Thema Vorfertigung im Wohnungsbau, vom 20.7. bis 20.10 2008. Aus 400 Architekturbüros weltweit wurden fünf Projekte ausgewählt, die im Rahmen der Ausstellung ein 1:1 Prototyphaus in Manhattan aufbauen. Einer der zwei europäischen Vertreter ist das Architekturbüro Kaufmann | Rüf aus Dornbirn. Das mobile Haus wurde komplett im Bregenzerwald vorgefertigt, in zwei Containern verschifft und in New York in nur einem Tag zusammengebaut. Der Aufbau wurde als öffentlichkeitswirksamer urbaner Event in den Straßen von New York gefeiert, die Ausstellung von über 800.000 Menschen gesehen.

System3 | Das mobile Wohnsystem ist beweglich, erweiterbar und variabel. Es besteht aus zwei Teilen, die in zwei Übersee-Container passen. Die Serviceeinheit ist als Box vorfabriziert und enthält alle Leitungen und Installationen, Küche, Bad, Erschließung mit Treppe. Der zweite Teil besteht aus drei Seitenwänden mit Lichtöffnungen, Fußboden und Decke. In einem Tag ist das Haus errichtet oder abgebaut. Die vorfabrizierten Teile werden zusammengefügt und abgedichtet. Der System3 Prototyp besteht aus Holzplatten, wobei jedes Teil eine durchgehende Platte ist. Mit CNC Technik werden regelmäßige runde Öffnungen gefräst und Glaszylinder eingesetzt. Auf bis zu sieben Stockwerke können die Module multipliziert werden. Angedacht sind Wohneinheiten -Variationen mit 53 m² | 86 m² | 139 m² | 159 m². Ein spezieller geschichteter Anstrich macht Fassade und Dach witterungsbeständig.

vai Doma | Die Architekten stellten den wertvollen Prototyp dem vai zur Verfügung. ARCHITEKTURJETZT hieß die Schiene der Kulturvermittlung an junge Menschen, die hier für einige Jahre ihr Domizil fand. Durch das Entgegenkommen der Stadt Dornbirn konnte das mobile Bauwerk im Park der inatura einen optimalen Standort finden. Ende 2017 wurde das Objekt abgebaut. (Text: Martina Pfeifer-Steiner, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

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