Bauwerk

Haus Tschütscher
architektur.terminal - Göfis (A) - 2007
Haus Tschütscher, Foto: Roswitha Schneider
Haus Tschütscher, Foto: Roswitha Schneider
11. Januar 2009 - vai
Einen herrlichen Panoramablick über den Walgau und die Bergwelt des Rätikons bietet der leichte Nordhang in Göfis. Das Grundstück hat die Form eines Parallelogramms, die Hangneigung verläuft darüber diagonal. Aus der Topografie lässt sich der entstandene Baukörper direkt ableiten. Durch die Positionierung des Hauses ergibt sich der Vorplatz bei der Garage automatisch. Ebenerdig laufen die Terrassen in allen Niveaus in die Naturlandschaft aus. Die geknickte Südostfassade reagiert auf die Höhenschichtenlinien wie auf den Grundgrenzenverlauf. Keine Geländekorrekturen waren notwendig. Sogar das Dach entspricht der Hangneigung.

Das Volumen verformt sich skulpturhaft nach den äußeren Gegebenheiten, integriert den Balkon oder gibt die Terrassen frei. Ausgeschnitten wird nach Bedarf und dort wo es sinnvoll ist. So bildet die massive Brüstung uneinsichtige Bereiche und das auskragende Dach ein Außenraumwohnzimmer.

Konsequent zur Einform sind die Garagen integriert. Man betritt das Haus über den sich selbstverständlich ergebenden Vorplatz. Ein zweigeschossiges Entree leitet über das Treppenmöbel nach oben. Gezielte Fenster und Lichtdurchlässe machen das Treppenhaus zum Raum. Wohnen und Essen sind aufgrund des weiten Rundumblicks im Obergeschoß situiert. Eine Schiebetüre öffnet den großzügigen nach außen orientierten Raum. Es ist kaum zu unterscheiden, wo Innen aufhört und Draußen beginnt. Kochen, Wohnen, Essen und große Terrasse fließen ineinander. Über Treppen erreicht man das Wohnzimmer im eigentlichen Sinn. Ebenfalls oben befindet sich der Elterntrakt, der bewusst als eigener Bauteil über den Garagen gelegen, separiert ist. Der Kinderbereich wird ebenerdig über das Eingangsentree erreicht. Heute schon ist dieser Teil eine eigene kleine Wohneinheit.

Die Holzdielen am Boden sind genau nach Maß abgelängt, nicht gestoßen und aus gelaugtem und geöltem Teak. Dieses Material zieht sich durch: Treppeneinbau, Schränke und Garderobe sind aus denselben Material. Nur im Wohnzimmer wird gezielt für geradlinige Möbel ein stark gemasertes Makassar Furnier verwendet. Beleuchtung ist grundsätzlich von vornherein mitgeplant und integriert. Gezielte Lichtpunkte sind an geeigneten Stellen, wie Esstisch eingesetzt. Die Raumfarbe ist durchgängig in einem leichten Ton, der mit „hell“ am nächsten definiert ist. Im Kontrast dazu sind die schwarzen Fenster.

Mit Massivbauweise in der Konstruktion und grauer Eternitfassade ergibt sich ein dezentes Äußeres. Nur eine Dachrinne ist aufgrund der günstigen Neigungen des Baukörpers notwendig und diese ist auffallend am Eck zur Zufahrtsstraße als Wasserfall detailliert. (Text: Martina Pfeifer-Steiner)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Gabriele und Günter Tschütscher

Tragwerksplanung

Fotografie