Bauwerk
Büro.Loft F27
Architekturbüro schlosser partner - Graz (A) - 2009
31. März 2010 - HDA
Bei dem Umbau einer 76 m² großen, zweigeschoßigen Wohnung zu einem Loft für Wohnen und Arbeiten verbindet Architekt Daniel Schlosser elegant Funktionalität mit extravagantem Wohndesign.
Um aus der Wohnung im dritten und vierten Stock eines, 1993 erbauten, sozialen Wohnbaus einen außergewöhnlichen Loft zu machen, wurden zunächst alle Zwischenwände entfernt. In nur fünf Wochen Umbauzeit wurde so aus drei knapp konzipierten, teilweise dunklen Zimmern ein heller, fließender Raum über zwei Ebenen. Alle notwendigen Funktionen wurden in Form von Möbelboxen in die Wohnung integriert. Der gesamte Raum wird als Möbel verstanden und die Möbel ihrerseits erzeugen den Raum.
Durch das Vertauschen von Wohn- und Schlafebene erhält der nun oben gelegene Wohnbereich mehr Licht und durch den weiten Blick nach Westen eine penthouseartige Atmosphäre, während im unteren Geschoß eine zunächst ungewöhnlich erscheinende Verschränkung von Funktionen stattfindet: Der private Schlafbereich wird untertags durch das Öffnen von Faltwänden, die beidseitig mit weißem, schalldämpfenden Kunstfell bezogen sind, zu einem Teil des Arbeitsbereichs. Der Stoff ist Teil eines klaren Farb- und Materialkonzepts: Sämtliche Flächen sind weiß, während einige Stauraum schaffende Einbauten schwarze Akzente setzen. Analog kontrastiert das weiche Fell mit den harten Oberflächen, wie der Sanitärbox aus satiniertem Glas oder dem weißen Fußboden aus, in Epoxidharz gegossenem Marmorkiesel, der fugenlos die ganze Wohnung durchzieht. Dieser kostengünstige Bodenbelag kann sowohl mit einem lebendigen Funkeln in der Sonne als auch mit einer inkludierten Fußmassage aufwarten.
Eine zugleich skulpturale wie filigrane schwarze Treppe aus Stahl führt vom Büro mit zwei Arbeitsplätzen geländerlos auf die obere Ebene. Die obere Ebene kann über einen eigenen Eingang betreten werden, von wo der Blick vom Kochbereich über den bis zu vier Meter hohen Wohn- und Essbereich durch die neu geschaffene Glasfront auf die Terrasse und weiter über die Dächer von Graz reicht. Durch die Fortsetzung des Bodenbelages auf die Terrasse fließt der Raum auf beiden Ebenen fast unmerklich aus dem Innenraum ins Freie.
Über die gesamte Tiefe und Höhe des Raums erstreckt sich ein Stauraum, der auch eine innen ganz in Froschgrün gehaltene Toilette beherbergt. Die Front aus Plexiglas ist in der Glasebene mit LEDs beleuchtbar, wodurch der gesamte Raum in beliebige Farben getaucht werden kann. Wenn gerade nicht gekocht wird, verschwindet die Küche hinter einer, diesmal mit schwarzem Fell bezogenen Faltwand, die Kochfelder des freistehenden Kochkubus können einfach zugeschoben werden.
Die Tatsache, dass der Architekt bei diesem Projekt sein eigener Bauherr war, ermöglichte es ihm, mit teilweise unüblichen Materialien und deren Verarbeitung zu experimentieren. Auf diese Weise wird sein Loft F27 zu einem Showroom für potenzielle Bauherren und zum beliebten Treffpunkt für Freunde, die den vielen Platz auf wenig Raum zu schätzen wissen. Und die vielen kleinen Extras. (Text: Martin Grabner)
Um aus der Wohnung im dritten und vierten Stock eines, 1993 erbauten, sozialen Wohnbaus einen außergewöhnlichen Loft zu machen, wurden zunächst alle Zwischenwände entfernt. In nur fünf Wochen Umbauzeit wurde so aus drei knapp konzipierten, teilweise dunklen Zimmern ein heller, fließender Raum über zwei Ebenen. Alle notwendigen Funktionen wurden in Form von Möbelboxen in die Wohnung integriert. Der gesamte Raum wird als Möbel verstanden und die Möbel ihrerseits erzeugen den Raum.
Durch das Vertauschen von Wohn- und Schlafebene erhält der nun oben gelegene Wohnbereich mehr Licht und durch den weiten Blick nach Westen eine penthouseartige Atmosphäre, während im unteren Geschoß eine zunächst ungewöhnlich erscheinende Verschränkung von Funktionen stattfindet: Der private Schlafbereich wird untertags durch das Öffnen von Faltwänden, die beidseitig mit weißem, schalldämpfenden Kunstfell bezogen sind, zu einem Teil des Arbeitsbereichs. Der Stoff ist Teil eines klaren Farb- und Materialkonzepts: Sämtliche Flächen sind weiß, während einige Stauraum schaffende Einbauten schwarze Akzente setzen. Analog kontrastiert das weiche Fell mit den harten Oberflächen, wie der Sanitärbox aus satiniertem Glas oder dem weißen Fußboden aus, in Epoxidharz gegossenem Marmorkiesel, der fugenlos die ganze Wohnung durchzieht. Dieser kostengünstige Bodenbelag kann sowohl mit einem lebendigen Funkeln in der Sonne als auch mit einer inkludierten Fußmassage aufwarten.
Eine zugleich skulpturale wie filigrane schwarze Treppe aus Stahl führt vom Büro mit zwei Arbeitsplätzen geländerlos auf die obere Ebene. Die obere Ebene kann über einen eigenen Eingang betreten werden, von wo der Blick vom Kochbereich über den bis zu vier Meter hohen Wohn- und Essbereich durch die neu geschaffene Glasfront auf die Terrasse und weiter über die Dächer von Graz reicht. Durch die Fortsetzung des Bodenbelages auf die Terrasse fließt der Raum auf beiden Ebenen fast unmerklich aus dem Innenraum ins Freie.
Über die gesamte Tiefe und Höhe des Raums erstreckt sich ein Stauraum, der auch eine innen ganz in Froschgrün gehaltene Toilette beherbergt. Die Front aus Plexiglas ist in der Glasebene mit LEDs beleuchtbar, wodurch der gesamte Raum in beliebige Farben getaucht werden kann. Wenn gerade nicht gekocht wird, verschwindet die Küche hinter einer, diesmal mit schwarzem Fell bezogenen Faltwand, die Kochfelder des freistehenden Kochkubus können einfach zugeschoben werden.
Die Tatsache, dass der Architekt bei diesem Projekt sein eigener Bauherr war, ermöglichte es ihm, mit teilweise unüblichen Materialien und deren Verarbeitung zu experimentieren. Auf diese Weise wird sein Loft F27 zu einem Showroom für potenzielle Bauherren und zum beliebten Treffpunkt für Freunde, die den vielen Platz auf wenig Raum zu schätzen wissen. Und die vielen kleinen Extras. (Text: Martin Grabner)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Heidrun Pressinger
Fotografie