Bauwerk

Sportpark Lissfeld
sps architekten - Linz (A) - 2009
Sportpark Lissfeld, Foto: Dietmar Tollerian
Sportpark Lissfeld, Foto: Dietmar Tollerian
18. Juli 2010 - Az W
Für die Neugestaltung des 1983 eröffneten (und in mehrfacher Hinsicht nicht mehr zeitgemäßen) Sportparks Lissfeld wurde von der Stadt Linz 2006 ein EU-weiter, einstufiger Architekt:innen-Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem unter dem Juryvorsitz von Helmut Dietrich der Entwurf von sps-Architekten (Simon Speigner) als Sieger hervorging. Der mit rund 56.000 qm Nutzfläche größte Linzer Sportpark am Rande des Naherholungsgebiets Wasserwald liegt in unmittelbarer Nähe zur A7 Mühlkreisautobahn, eine der meistbefahrenen Straßen Österreichs. Durch den 2006 über der Autobahn-Einhausung angelegten Landschaftspark Bindermichl/Spallerhof gewann das verkehrsbelastete Siedlungsgebiet an stadträumlicher Attraktivität, zu der auch der neue Sportpark Lissfeld einen Beitrag zu leisten versteht. Die zweigliedrige, L-förmige Bebauung nimmt den Anrainern nicht die Sicht, das Volumen staffelt sich dem Geländesprung folgend in die Tiefe, sodass das Dach der neuen Sporthalle und der Landschaftspark auf gleicher Ebene liegen. Die unterirdisch verbundene Anlage besteht aus einem Zentralgebäude mit Tischtennis-Halle und multifunktionaler Ball- bzw. Gymnastikhalle sowie einer Trendsporthalle mit angebundener Beachvolleyball-Halle. Das Zentralgebäude beinhaltet zudem Umkleide- und Sanitäreinrichtungen und einen Wellnessbereich sowie ein Restaurant mit Terrasse. Inline-Skater:innen, Skatboarder:innen und Kunstradfahrer:innen finden in der Trendsprorthalle mit ihrer Kunstlandschaft aus Hapfpipes, Bodenwellen und Plateaus ideale Bedingungen vor. Eine Tennishalle und diverse Außenanlagen ergänzen das umfangreiche Sportangebot am Areal. Die Stahlbetonkonstruktion des Zentralgebäudes wird von einem luftigen Dach in Holzbauweise bekrönt, dessen Leichtigkeit durch großflächige Verglasung betont wird. Die Trendsporthalle mit den Außenmaßen von 60 x 27 m (Skelettbau aus Holzleimbindern, Beplankung aus Holzwerkstoffplatten) wird von drei V-Stützen aus Stahlbeton hochgestemmt. Mit einer 10 m hohen Glasfassade öffnet sich die Halle Richtung A7, das begehbare Dach erlaubt dramatische Ausblicke auf Talesenke und Autokolonnen. Hervorzuheben sind auch die haustechnischen Leistungen des Sportparks: Eine Solaranlage mit 280 qm Kollektorfläche liefert einen stattlichen Energieertrag von 110 Megawattstunden jährlich, der außerhalb der Spitzverbrauchszeiten in einem Solar-Schichtspeicher mit 29.000 l Fassungsvermögen zwischengeparkt werden kann. Die Kunst am Bau-Projekte – drei Arbeiten von Wilhelm Scherübl – bereichern das auf „körperliche Ertüchtigung“ ausgerichtete Raumangebot um eine ironische und kontextbezogene Bedeutungsebene. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

wettbewerb

Das Projekt ist aus dem Verfahren Sportpark Lißfeld hervorgegangen

1. Rang, Gewinner
Simon Speigner