Bauwerk

FK Austria Wien Nachwuchsakademie
franz zt gmbh, Atelier Mauch - Wien (A) - 2010
FK Austria Wien Nachwuchsakademie, Foto: Stephan Wyckoff
FK Austria Wien Nachwuchsakademie, Foto: Stephan Wyckoff
11. März 2011 - Az W
Knappes Budget, ein kurzes Zeitfenster für die Planung und der Nutzung nicht entgegenkommende Baubestimmungen bildeten die Rahmenbedingungen für den Entwurf einer Fußball Trainingshalle in Favoriten. Die zulässige Bauhöhe von 4,5 m bei einer gleichzeitig erforderlichen Raumhöhe der Trainingshalle von 7 m waren hier unter einen Hut oder vielmehr unter ein Dach zu bringen. Die Architekten lösten sämtliche Problemstellungen bravourös mit einem zur Hälfte in die Erde eingegrabenen, minimalistischen Zweckbau, dessen Dach als Besucherterrasse mit Blick auf das angrenzende Fußballfeld im Freien und auch als Werbeträger genutzt wird.

Das Herz des Gebäudes stellt die nach Norden ausgerichtete und adäquat mit Nordlicht belichtete hohe Trainigshalle dar. Ihren Boden bedeckt ein Kunstrasen, die Wände sind mit Birkensperrholz verkleidet. Sowohl farblich als auch haptisch verleihen diese beiden Materialien der Halle eine äußerst spezielle Ästhetik. Alle Nebenräume, wie Cafeteria, Büros, Sauna, Massage- und Fitnessräume und Lager umgeben die Halle kompakt und zweigeschossig an drei Seiten. Das Eingangsgeschoss bildet eine Galerie für die Halle und zugleich die Erschließung für die Nebenräume dieser Ebene. Die Umkleideräume sind natürlich belichtet und haben auch von der unteren Ebene aus direkten Zugang ins Freie, da hier eine Rampe in das Gelände geschnitten wurde, die zu Lieferzwecken verwendet und in den Trainingsparcours miteingebunden wird. Über der Rampe erlauben Stege, die mit ihren formschönen Stahlgittergeländern einen Blickfang darstellen, die unmittelbare Verbindung zum Außenraum aus den Fitnessbereichen.

Kleine technische Raffinessen, wie etwa eine innovative Wandheizung und Tanks, in denen Regenwasser zur Bewässerung des Freiluft-Fußballfeldes gesammelt werden, runden das geniale Konzept ab.
Das außergewöhnlich klare Raumkonzept, die präzise Ausarbeitung im Detail und die nahezu poetische Einbettung in die Landschaft erheben den einfachen Baukörper zu einem überaus feinen Architekturprojekt. (Text: Marion Kuzmany)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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