Bauwerk

Kaiserhof Linz
HERTL.ARCHITEKTEN, RIEPL RIEPL ARCHITEKTEN - Linz (A) - 2013
Kaiserhof Linz, Foto: Dietmar Tollerian
Kaiserhof Linz, Foto: Dietmar Tollerian
9. Januar 2014 - afo
Das zweiteilige Ensemble wird erschlossen über eine großzügige Terrasse, die einer Sackgasse ähnlich den Übergang von privat zu öffentlich repräsentiert. Sie liegt lärmgeschützt an der Rückseite des „Hauptbaukörpers“ und leicht ansteigend über dem großzügig begrünten Innenhof. Die weiterführende Verästelung des bestehenden Wegesystems schafft jene freiräumlichen Schwellen zwischen Innen und Außen, die eine lebendige urbane Nachbarschaft ermöglichen. Lediglich der große Lebensmittelmarkt wird betont präsent über die bestehende Nord-Süd-Achse erschlossen. Gleiches gilt für eine mögliche zusätzliche Einfahrt in die Tiefgarage (insbesondere für externe Kunden auch der Büros). Die generelle Ein- und Ausfahrt erfolgt wie ursprünglich vorgeschlagen von Süden. Die Tiefgarage ist in Teilen als sanft geneigte Rampengarage konzipiert, um einerseits dem natürlichen Geländeverlauf zu folgen und andererseits im nördlichen Bereich ein zusätzliches (Büro-) Geschoß zu erhalten. Durch die Tiefe des „Hauptbaukörpers“ wird es möglich, großzügige Penthäuser mit Altstadtpanorama sowie Ost-West-Orientierung zu entwickeln und für die darunterliegenden Wohngeschosse Atrien zu integrieren, die trotz emissionsstarker Straße auch eine qualitätsvolle Westausrichtung gewährleisten. Es erscheint uns sehr wichtig, dass sich die Wohnungen vom öffentlichen Raum der Straße nicht abwenden. Wodurch der Charakter einer lebensfeindlichen Durchzugsstraße sich nur negativ verfestigen würde. Urbanität entsteht durch visuellen Austausch, Kommunikation… und das sollte im Sinne der gesamtstädtischen Entwicklung aber auch im Sinne des Schaffens einer attraktiven Wohnadresse jedenfalls vermieden werden. Der „Wohnturm“ an der ruhigen Nebenstraße ist dominant südorientiert und besitzt in den beiden unteren Etagen vor gelagerte private Gärten und Terrassen. Um diese Qualität zu nutzen, wurde auf die ursprünglich angedachte Alternativeinfahrt in die Tiefgarage verzichtet. (Sollte diese dennoch gewünscht werden, so ist die Garage so strukturiert, das diese anstatt der Westeinfahrt ohne Stellplatzverlust realisiert werden kann.) In Summe entsteht ein sehr eigenständiges Ensemble mit vielfältigen „verbindenden“ Eigenschaften, die den Bauwerken eine den Kontext stärkende Position verleihen. Es entsteht ein Stück „Stadt im Kleinen“, die urbane Vitalität allseits stimuliert und eine signifikante Adresse am Rande des historischen Zentrums und in unmittelbarer Nähe zum Donaupark bildet (Wettbewerbstext Peter Riepl).

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