Bauwerk

FHNW-Campus Muttenz
pool Architekten - Muttenz (CH) - 2018
FHNW-Campus Muttenz, Foto: Andrea Helbling
FHNW-Campus Muttenz, Foto: Andrea Helbling
20. Juli 2022 - newroom
Der Neubau der Fachhochschule Nordwestschweiz gehört zu einem Netz vertikaler Akzente, die in der gesamten Stadtregion Basel die Bedeutung öffentlicher wie privater Funktionen und Institutionen wie auch deren territoriale Bezüge zueinander sichtbar machen. Beginnend mit den prägnanten Hochbauten der Pharmakonzerne nördlich und östlich der Innenstadt, über Messehotel, Bankhochhaus und andere Hochpunkte am Hauptbahnhof bis hinaus nach Muttenz, wo der kubische Baukörper der FHNW den dominanten Abschluss einer Reihe massiger Gewerbebauten entlang des Gleisfelds bildet.
Ihm vorgelagert sind ein repräsentativer Platz und ein Park, welcher sowohl der Schule als auch den Anliegern als Erholungszone zur Verfügung steht.
Aus der Nahsicht erschließen sich die Einzelheiten der gestapelten Nutzungen, die sich auf zwölf Obergeschosse und drei Untergeschosse verteilen. Sockel, Eingangsgeschoss und Galerie, Unterrichtsgeschosse, Bibliothek, Institutsräume und Technikgeschoss zeichnen sich durch ihr Innenleben oder die Fassadendetaillierung diskret ab. Dazu kommen Räume für Forschung, Verwaltung, Gastronomie, Sport, für insgesamt fünf Fakultäten mit 4000 Studierenden und 800 Mitarbeitern.
Mit seinen mehr als 60 Metern Höhe ist das auf wirtschaftlichen Betrieb hin ausgerichtete Gebäude baurechtlich und technisch ein Hochhaus, als Bautyp hingegen ein Hofhaus. Um das Atrium gruppieren sich im Erdgeschoss Empfang und Aula, die Mensa sowie eine Cafeteria, im ersten und zweiten Obergeschoss Hörsäle und Seminarräume für alle Fakultäten. Darüber liegt das Piano nobile als offen gehaltenes Bibliothekgeschoss, welches auch flexibel nutzbare Flächen für Seminare und studentisches Arbeiten bereithält. Diese durch Weite und Transparenz beeindruckende Beletage wird u.a. durch sechs Treppen erschlossen, die das Atrium ausgehend vom Eingangsgeschoss über drei Stockwerke hinweg kreuz und quer durchschneiden.
Darüber spannt sich ein dem Brückenbau entlehnter Mittelreiter, auf dessen Seiten zwei Lichthöfe über neun Geschosse in beträchtliche Höhen aufsteigen. Um diese Lufträume herum verteilen sich in flexiblen Strukturen die einzelnen Institute der fünf neu zusammengeführten Hochschulen. Das zwölfte Stockwerk bietet als Abschluss, nebst weiteren Seminarräumen, eine Lounge mit enormem Weitblick sowie einen versteckten Dachgarten, der nur zum Himmel hin offen ist und Bilder eines Giardino segreto evoziert. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)

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