Bauwerk

Wohn- und Bürogebäude Seestadt Aspern D14
königlarch architekten - Wien (A) - 2017
Wohn- und Bürogebäude Seestadt Aspern D14, Foto: Rupert Steiner
Wohn- und Bürogebäude Seestadt Aspern D14, Foto: Rupert Steiner
7. April 2020 - newroom
Mit der Ansiedelung des integrativen Betriebs Wien Work gibt es nicht nur ein Angebot von Ausbildungsplätzen für Jugendliche mit Lernbehinderungen, sondern auch barrierefreie Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen und vielfältige Wohnungen. Die Geschäftsfelder der Organisation werden mit der Zeit alle in der Seestadt Aspern zusammengeführt. Auf dem Bauplatz D14 im zentralen Teil der Etappe 1 entstand nun ein erstes Wohn- und Bürogebäude. Die städtebaulichen Vorgaben werden mit einem winkelförmigen Baukörper eingehalten, kombiniert mit einem prägnanten, freistehenden Punkthaus. Das Winkelhaus definiert die raumbildende Kante zur Ringstraße (Sonnenallee) und zum Maria-Trapp Platz, das Punkthaus bildet den städtebaulichen Akzent im Zusammenspiel mit dem Stadtteilpark und Schulcampus.

Erdgeschoss und der erste Stock sind mit den Geschäftsfeldern von Wien Work ausgefüllt – überwiegend organisatorische Tätigkeiten. Die öffentlichen Anlaufstellen – Outplacement und Sozialarbeit – stehen in direktem Bezug zu Ring und Platz. In den vier Stockwerken darüber finden neben allgemeiner Wohnnutzung noch 38 betreute Wohneinheiten Platz. Das freistehende Punkthaus beherbergt in allen Obergeschoßen mehrseitig orientierte Wohneinheiten mit großzügigen Balkonen und freiem Rundblick.

In der Erdgeschoßzone ist die Wien Work-Kantine situiert, die als Betriebs- und Ausbildungsküche betrieben wird. Vor dem Speisesaal öffnet sich ein urbaner Gastgarten, flankiert von terrassierten Grünanlagen, Sitzstufen und Freitreppen. Das Ensemble fungiert somit als Schnittstelle zwischen dem stark frequentierten öffentlichen Bereich von Fußgängerzone sowie Schulcampus und der privaten Nutzung des auf höherem Niveau liegenden Innenhofes der Wohnanlage.

Die Anlage ist aufgrund ihrer angebotenen Wohnungsvielfalt für unterschiedliche Zielgruppen interessant. Die Grundrisse sind klar organisiert, die Erschließungsflächen minimiert, alle Wohnungen verfügen über Loggia oder Balkon. Die 36 Einheiten für betreutes Wohnen (51 m² und 58 m²) sind barrierefrei, mit viel Komfort und einem 24-Stunden- Notrufsystem ausgestattet.

Die Materialien reduzieren sich auf wenige, jedoch gezielt eingesetzte Elemente: Hell eloxierte Aluminiumpaneele (die äußere Gebäudehülle als hinterlüftete Fassade und VWS-Fassadensystem), dunkle Aluminiumpaneele im Sockelbereich und dunkel gehaltene Geländerkonstruktionen; den Loggiazonen vorgelagerte Falt-Schiebeelemente mit perforierten Füllelementen.

Zwei Freiraumtypologien definieren die Außenanlagen. Auf Erdgeschoßniveau sind dem Gebäude die öffentlichen Bereiche zugeordnet. Ein leicht abgesenkter Schanigarten am Maria-Trapp-Platz gegenüber dem Schulcampus, bildet einen Treffpunkt vor der Kantine. Die angrenzenden Weinspaliere und Weinterrassen orientieren sich nach Süden und Westen und klettern bis in das erste Obergeschoß, das mit seinem halböffentlichen Gemeinschaftsgarten über eine Treppe erreichbar ist. Der Hollundergarten oben gehört der Hausgemeinschaft. In die Rasenfläche spannt sich eine y-förmige Wegestruktur, die alle Bereiche miteinander verbindet. Für die Kleinen gibt es vor dem Kinder- und Gemeinschaftsraum ein Holzdeck zum Sandspielen. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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