Bauwerk

Passivhaus Bienerstraße
WORK SPACE Architekten - Innsbruck (A) - 2019
Passivhaus Bienerstraße, Foto: Christian Schellander
Passivhaus Bienerstraße, Foto: Günter Richard Wett
Die flächenmäßige Ausdehnung der Stadt Innsbruck ist aufgrund ihrer Topographie stark eingeschränkt. Baulandreserven sind rar und das Thema der städtischen Verdichtung viel diskutiert. Eine Verdichtung zugunsten leistbarer Wohnungen stellt das Projekt Bienerstraße dar, für das die Stadt Innsbruck 2014 einen offenen Wettbewerb ausgelobt hat, den WORK SPACE Architekten gewinnen konnten.

„Die Vollendung des Quartiers trotz Andersartigkeit der vorgeschlagenen Baukörper überzeugt. Der öffentliche Raum wird im städtischen Kontext unverwechselbar und identitätsstiftend. Die innere Kompaktheit erzeugt städtebauliche Verträglichkeit und eine offene Nachbarschaft trotz hoher Dichte.“ (Auszug aus dem Juryprotokoll)

Drei unterschiedlich große Punkthäuser ergänzen ein bestehendes Wohnquartier entlang der Bahntrasse und ermöglichen die Schaffung wertvoller Wohnfläche. Die visuelle Durchlässigkeit und Durchwegung von Neubau und Bestand bleiben erhalten. Der Vorplatz sorgt unter Einbeziehung des Umfeldes und den der Wohnanlage zugeordneten, beruhigten Grünanlagen für eine hohe Aufenthaltsqualität im Freiraum.

Das Projekt schafft bei maximaler Besonnung der Wohnungen sowohl die Beschattung des Neubaus vom Bestand als auch des Bestands vom Neubau minimal zu halten und reagiert mit leichten Variationen in der Höhen- und Grundrissausdehnung der Baukörper auf den Ort. Die Polygonalität erzeugt schlanke Ansichten aus der Fußgängerperspektive.

Die Idee höchster Kompaktheit liefert neue, potentiell als 6-Spänner radial angelegte Grundrisstypologien, welche sich sowohl innerorganisatorisch als auch in Hinsicht auf Ausblick und Orientierung positiv auf die Wohnqualität der einzelnen Bewohner auswirken. Die prototypischen Wohnungen zeichnen sich durch einen sich zum Licht hin aufweitenden Wohnraum, über Eck gelegene Loggien und Belichtungen von zwei Seiten für jede Wohnung aus.

Im Erdgeschoss befinden sich die Allgemeinflächen, darüber hinaus wird die Erdgeschosszone mit zusätzlichen Nutzflächen belebt. Somit bleibt langfristig nutzungsspezifischer Spielraum erhalten und erdgeschossnahe, öffentliche und halböffentliche Funktionen, die dem Gesamtquartier zu Gute kommen, können nachhaltig gefördert werden. (Text: Architekt:innen)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc