Bauwerk

Altes Widum Stanz
Harald Kröpfl - Stanz bei Landeck (A) - 2020
Altes Widum Stanz, Foto: Günter Richard Wett
Altes Widum Stanz, Foto: Günter Richard Wett
Im Zentrum der Gemeinde Stanz bei Landeck befindet sich das in seiner Bausubstanz auf das 16. Jahrhundert zurückgehende, denkmalgeschützte Alte Widum. Ursprünglich befand sich hier der Sitz der Pfarre und die erste Schulklasse der Gemeinde, seit vielen Jahren steht es praktisch leer; auch der um das Widum liegende Pfarrgarten war verwaist.

In Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung Tirol und begleitet von Architekt Harald Kröpfl startete die Gemeinde – gemeinsam mit Kirche, Kindergarten, Schule, Vereinen und Sozialsprengel – einen Findungsprozess, um die Potenziale dieses in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kindergarten, Volksschule und Gemeindehaus sowie zu dem Geburtshaus Jakob Prandtauers liegenden Objekts auszuloten. Dabei kristallisierte sich der Wunsch nach einem offenen und vielseitig verwendbaren Ort für die Stanzer Bevölkerung heraus, der dem Dorfleben eine soziale Bühne bieten soll.

In dem in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt umfassend sanierten Widum wurde Raum für die Seniorenbetreuung, für Vereine und die Pfarre geschaffen. Ein mulitfunktionaler Veranstaltungsraum kann sowohl von der angrenzenden Volksschule, als auch öffentlich genutzt werden. Die barrierefreie Erschließung der auch für die Tagespflege verwendeten Räumlichkeiten wurde in einem mit Holzlatten umhüllten Anbau untergebracht. Im ehemaligen Pfarrgarten wurde eine Freiklasse mit textiler Überdachung angelegt, die bei Veranstaltungen als Bühne genutzt werden kann. Zusammen mit dem gepflasterten Vorplatz und der anschließenden Wiese konnte damit ein Dorfplatz als Treffpunkt für alle Generationen geschaffen werden, der zur Revitalisierung des Ortskerns beiträgt.

Die alte Gebäudestruktur wurde so transformiert, dass das Gebäude weiterhin seine Geschichte erzählt. Putzstrukturen, Mauerwerk und Holzoberflächen wurden in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, in der Küche blieben etwa zwei Mauern unverputzt, um ein Fenster in die Geschichte des Pfarrwidums zu öffnen. Im Sinne des Weiterbauens wurden sämtliche Eingriffe und Zubauten zeitgemäß und klar erkennbar in Stahl-, Beton- und Holzbauweise ausgeführt. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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