Bauwerk

Ziegeleiplatz, Winterthur Dättnau
Fischer Architekten - Winterthur (CH) - 2021
Ziegeleiplatz, Winterthur Dättnau, Foto: Seraina Wirz
Ziegeleiplatz, Winterthur Dättnau, Foto: Fischer Architekten AG
23. August 2022 - newroom
Am südwestlichen Stadtrand von Winterthur liegt in einem idyllischen, fast komplett von Wald umgebenen Seitental leicht erhöht das Außenquartier Dättnau. 2015 hatte dort ein Großbrand die stillgelegten Anlagen der ehemaligen Ziegelei zerstört und somit den Weg für eine Neuentwicklung des Areals freigemacht.
Eine erste Projektphase diente Fischer Architekten gemeinsam mit Graber Pulver Architekten und Krebs Herde Landschaftsarchitekten zur Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für die Arealüberbauung. Dabei wurden bestehende landschaftsräumliche Elemente wie Wasserläufe, Lichtungen oder Wegverbindungen aufgenommen und über das Areal hinweg visuell und funktional miteinander vernetzt. Die Leerstellen dieses Netzwerks boten sich für insgesamt vier unterschiedlich programmierte Baufelder in offener Bebauungsweise an, die stets den Blick in den Wald freilässt und den Naturbezug verstärkt. Ohne trennende Einzäunungen, Mauern oder Hecken ist der durchfließende Landschaftsraum als naturnahe Allmend ausformuliert.
Das von Fischer Architekten weiterentwickelte Baufeld I bildet mit einem stattlichen Volumen den Auftakt zum Areal. Als kompaktes, repräsentatives Einzelvolumen sucht es einen nuancierten Kontrast zum Maßstab der bestehenden Siedlungsstruktur. Es bietet vorwiegend Raum für Büros und Mietwohnungen.
Das großflächige Erdgeschoss bespielt mit öffentlichen und quartierversorgenden Nutzungen den zentralen Ziegeleiplatz. Dieser entstand als großzügiges Zentrum für Dättnau im Zusammenhang mit einem fünfgeschossigen Bau mit Altenwohnungen und einem öffentlichen Café auf dem Baufeld II, das von Graber Pulver Architekten bearbeitet wurde.
In den oberen Geschossen des Baufelds I findet sich auf extrem disziplinierten Grundrissen ein vielfältiges Wohnungsangebot von der Kleinwohnung bis zur großzügigen Maisonette mit weitem Blick in die Landschaft. Über dem Erdgeschoss entstand ein Innenhof, der die Wohnungen des rückwärtigen Reiterbaus erschließt und wie alle Freiräume der Siedlung Blickbezüge in die Landschaft gewährt.
Das Projekt setzt sich vielschichtig mit dem Ort und seiner Geschichte auseinander, am augenfälligsten in der Fassade über dem Betonsockel; Backstein in unterschiedlichen Rot- und Brauntönen erinnert an den einstigen Produktionsstandort der Ziegelei. Die platzabgewandten, hell verputzten Fassaden betonen durch ruhige Gestaltung die schlichte Silhouette des Baukörpers und machen die Tiefenstaffelung des Volumens sichtbar.

Auf dem Baufeld III am südwestlichen Rand des Areals erstellten Graber Pulver Architekten drei Gebäude mit Eigentumswohnungen im mittleren Segment. Zwei weitere gleichartige Bauten werden in einer zweiten Etappe realisiert. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)

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