Bauwerk

Wohnhochhaus Amraser Straße
scharmer – wurnig – architekten - Innsbruck (A) - 2022
Wohnhochhaus Amraser Straße, Foto: Martin Vandory
Wohnhochhaus Amraser Straße, Foto: Martin Vandory
Wohnhochhaus Amraser Straße, Foto: Martin Vandory
25. September 2023 - aut. architektur und tirol
Gegenüber dem städtischen Hallenbad errichteten Scharmer-Wurnig für die IIG einen Neubau im Sinne der innerstädtischen Nachverdichtung. Anstelle eines ehemaligen Arbeiterwohnhauses der Seifenfabrik Epp und einer kleinen Eisdiele entstand ein Hochhaus mit 44 Wohnungen – 20 davon für Senior:innen, die von den Innsbrucker Sozialen Diensten betreut werden.

Das aus einem geladenen Architekturwettbewerb hervorgegangene Projekt überzeugte die Jury als selbstbewusste urbane Antwort auf die Anforderungen des Ortes. Das im nördlichen Bereich des relativ kleinen Grundstücks positionierte Volumen reagiert mit Rücksprüngen und Drehungen auf die unterschiedlichen Bauhöhen der Umgebung und belässt Richtung Sill relativ viel Freiraum. Im Süden nimmt es mit seinem 4-geschoßigen Sockel den Maßstab der unter Denkmalschutz stehenden neoklassizistischen Villa auf, im Norden bildet es einen 12-geschoßigen Hochpunkt am Brückenkopf, er so in der Wettbewerbsausschreibung eigentlich gar nicht vorgesehen war.

In der offen gestalteten Erdgeschoßzone befinden sich u. a. die Gemeinschaftsflächen für das betreute Wohnen mitsamt einer vorgelagerten Terrasse; auch für eine Eisdiele wäre hier wieder Platz, noch wird dieser Raum als Büro genutzt. Die Terrasse der Senior:innen ist zum Grünraum mit Spielplatz und der zukünftig hier geplanten Sillpromenade orientiert und soll auf diese Weise die Durchmischung von Alt und Jung begünstigen. Über dem Erdgeschoß kragt das Gebäude straßenseitig aus und bietet eine witterungsgeschützte Überdachung für Gehsteig und Hauseingang. Auf drei Ebenen für das betreute Wohnen folgen – ablesbar über einen Rücksprung der Baumasse – die weiteren, ab Ebene 9 nochmals zurückversetzten Wohngeschoße. Die polygonale Grundrissform des Gebäudes begünstigt dabei die zweiseitige Ausrichtung der großteils kleinen „Startwohnungen“, deren Flächen rund um die zentral angeordneten Nasszellen flexibel aneigenbar sind. Durch die mehrfache Abtreppung des durch raumhohe Fenster strukturierten Baukörpers konnten Richtung Süden zwei für alle zugängliche Terrassen geschaffen werden, eine „Wasch-Bar“ auf Ebene 9 ergänzt als Treff- und Kommunikationspunkt für die Hausgemeinschaft das halböffentliche Raumangebot. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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