Bauwerk

Wohnanlage Grava
Hammerer Architekten - Blons (A) - 2022
Wohnanlage Grava, Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
12. März 2024 - vai
Blons ist eine winzige Vorarlberger Gemeinde im Großen Walsertal, keine 400 Menschen leben in dem Dorf. Das Grundstück liegt direkt an der östlichen Ortseinfahrt an der Landesstraße. Leicht abgerückt und deutlich großvolumiger als die anderen Häuser steht es am Beginn des kleinteilig verdichteten Ensembles des Dorfzentrums.

Die bauliche Setzung des Baukörpers erfolgt längsseitig parallel zu den Höhenschichtlinien des Geländes, das von Norden nach Süden abfällt. Das 36 Meter lange, etwa 10 Meter breite Gebäude ist ein geförderter, dreigeschossiger Wohnbau, der nordseitig in den Hang gesetzt ist. Dort ist rückwärtig die Erschließung mit einläufiger Stiege und Lift angeordnet, während sich alle Wohnungen mit Balkonen nach Süden auf die Straße, zu Sonne und Aussicht orientieren. Das Gebäude ist als Vierspänner organisiert, wobei die beiden außenliegenden von je zwei, die zwei mittleren von der Südseite mit Balkon belichtet werden. Die insgesamt acht Wohnungen sind in Zwei-, Drei- und Vierzimmereinheiten aufgeteilt, das Erdgeschoss mit ihrer offenen Stützenstruktur als multifunktionale Gewerbefläche ausgelegt.

Die Konstruktion erfolgte weitestgehend mit dem Verein ©Bergholz, der im Jahr 2000 gegründet wurde. Bergholz ist ein Zusammenschluss von Waldeigentümern, Säger, Zimmerer und Tischler mit dem deklarierten Ziel das Holz aus dem Biosphärenpark Großes Walsertal ökologisch zu nutzen und bei der Verarbeitung das biologische Gleichgewicht des Waldes zu wahren. Die Häuser und Möbel aus ©Bergholz sind hochwertig verarbeitet. Sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen im Tal.

Decken und Aussenwände sind aus Massivholzelementen vorgefertigt, Fassaden, Stützen und Träger sind in Vollholz konstruiert. Alle Hölzer sind roh und unbehandelt. Das gleichmässig umlaufende Vordach und eine konsequente Sockelausbildung bildet einen konstruktiven Holzschutz für die Fassade. Sie wird so mit den Jahren eine schöne und gleichmäßige Patina entwickeln. Die zwischen die Schrägstützen eingehängten Balkone gliedern die Geschosse und wirken identitätsstiftend. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at