Bauwerk

Bauhof und Vereinshaus
studio bär - Brand bei Bludenz (A) - 2021
Bauhof und Vereinshaus, Foto: Adolf Bereuter
Bauhof und Vereinshaus, Foto: Adolf Bereuter
2. Dezember 2025 - vai
Der ortsbauliche Kontext innerhalb der Gemeinde Brand ist geprägt von einer großen Vielfalt an Siedlungsformen und Maßstäben – von kleinen, verstreuten Hütten bis zur großen Hotelanlage. Es gibt meist einen losen Bezug zur Bundesstraße, aber insgesamt keine kohärente Siedlungstruktur. Der monolithische Neubau wird möglichst natürlich und unmittelbar ins bestehende Gelände eingebettet, ohne Stützmauern, Geländetaschen oder Innenhöfe.

Im Erdgeschoss befindet sich das Vereinshaus (Feuerwehr, Bergrettung, Trachtenkapelle), im Untergeschoss der Bauhof. Der Betriebsbereich des Bauhofs samt Altstoffsammlung ist vom Vereinshaus räumlich und akustisch klar getrennt, wird zur Gänze vom flächigen Erdgeschoss überdeckt und tritt somit in den Hintergrund. Im Vereinshaus mit dem repräsentativen, überdeckten Haupteingang sind alle Nutzungen barrierefrei auf einer Ebenen organisiert, wobei jeder Verein über einen eigenen Bereich bzw. einen eigenen direkten Eingang verfügt. „Fassadenstülpungen“ mit präzise gesetzten Blickachsen bieten für die einzelnen Nutzungsgruppen spezifische, identitätsbildende Orientierungen in den umgebenden Landschaftsraum: Die Trachtenkapelle schaut Richtung Zimba, der Schulungsbereich zur Schesaplana, die Garagen zu Bundesstraße bzw. Kirche und Festplatz, der Eingangsbereich zum Dorf. Die Panoramafenster bringen zudem viel Tageslicht und bieten mit den vorgelagerten Balkonen auch die Möglichkeit für Schulungen oder Proben im Freien.

Das neue Gebäude erscheint in der Außenansicht als einfacher, klar geschnittener Baukörper aus Sichtbeton. Durch regionale Zuschlagstoffe und die daraus resultierende natürliche Färbung zeigt der Beton gewisse Analogien zum Fels der für die Gemeinde prägenden Bergketten. Durch Stockung des ansonsten glatten Betons im Sockelbereich entsteht eine dezente horizontale Gliederung.
Der Innenraum wird durch die Volumina der Kernzonen geformt (Negativ-Positiv). Im Zusammenspiel mit den Ausstülpungen ergeben sich klare Orientierungen und attraktive Räume. Das Materialkonzept in Trachtenkapelle und Schulungsbereich ist von soliden, warmen Holzoberflächen bestimmt. Die robusten mineralischen Oberflächen der Garagen hingegen bieten die passende, zurückhaltend-technische Hintergrundästhetik für die Fahrzeuge der Einsatzkräfte. (Text: Tobias Hagleitner, nach einem Text des Architekten)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung

Fotografie