Bauwerk

Freiraum Klinik Oberwart
studio boden - Oberwart (A) - 2024
Freiraum Klinik Oberwart, Foto: Simon Oberhofer
Freiraum Klinik Oberwart, Foto: Simon Oberhofer
Freiraum Klinik Oberwart, Foto: Simon Oberhofer
Die neue Klinik Oberwart mit seinen fingerartigen Gebäudetrakten schafft eine starke Verzahnung von Gebäude und Freiraum. Der Übergang zwischen dem Klinikareal und der umgebenden Kulturlandschaft ist fließend.

Das Gebäude ist eingebettet in eine ca. 20.000 m² große Blumenwiese, die von dicht gepflanzten Baumgruppen mit Arten aus den Wäldern der Umgebung durchsetzt ist. Diese nehmen die Linearität der Gebäudefinger auf und führen diese in die Landschaft fort. Mit den Baumgruppen entstehen nicht nur Blickachsen und Teilräume, sie sind auch aus ökologischer Sicht sehr wertvoll, da die Beschattung der Bäume vielfältige Standortverhältnisse kreiert. Dies resultiert in einer Ausdifferenzierung der Saatmischung (mehr als 60 verschiedene Gräser und Kräuter) je nach Belichtung und Feuchtigkeitsverhältnissen. Auch die Baumarten (Waldkiefer, Stiel-Eiche, Vogelbeere, Feld-Ahorn, Schwarz- oder Grauerle uvm.) werden je nach Feuchtigkeitsverhältnissen auf dem Grundstück in Gruppen von jeweils einer oder zwei Arten kombiniert und eingesetzt. Neben Vegetationsbildern aus der Naturlandschaft werden auch Elemente aus der burgenländischen Kulturlandschaft in die Gestaltung eingefügt. Der Besucher:innengarten wird von einer Streuobstwiese mit verschiedenen Apfel-, Birnen, und Kirschbäumen geprägt, wodurch eine vertraute, aber in diesem Kontext doch unerwartete Verbindung zur landwirtschaftlichen Praxis in der Umgebung entsteht. Bereiche mit hoher Frequenz, wie der Eingangsbereich und die Innenhöfe sind intensiver bepflanzt und bieten mit Stauden und Gehölzpflanzungen ganzjährig attraktive und sich fortlaufend ändernde Vegetationsbilder.

Der Einsatz von sehr einfachen vegetativen Elementen wie Blumenwiesen und Baumgruppen machte es möglich, die großen Freiräume einfach und kostengünstig zu bauen und auch den zukünftigen Aufwand für den Unterhalt niedrig zu halten. Um Kosten und CO2-Emissionen zu sparen, wurde der bestehende Boden auf dem Nachbargrundstück zwischengelagert und für die Wiesen- und Baumpflanzungen wiederverwendet. Hier wurde auch bewusst auf den Einsatz von Kompost und Düngern verzichtet und der bestehende nährstoffarme sandige Lehm eingesetzt, um für die Blumen und Kräuter einen nachhaltigen Standort zu schaffen. (Text: Landschaftsarchitekt, bearbeitet)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nikolaus Gartnerng[at]raumburgenland.at

Akteure

Landschaftsarchitektur

Architektur

Bauherrschaft
Gesundheit Burgenland – Burgenländische Krankenanstalten GmbH

Fotografie