Bauwerk
Verabschiedungskapelle
Raimund Rainer - Neustift im Stubaital (A) - 2023
29. September 2025 - aut. architektur und tirol
Die bestehende, denkmalgeschützte Totenkapelle neben der mächtigen Pfarrkirche zum Hl. Georg bot weder funktional noch atmosphärisch ausreichende Voraussetzungen für eine zeitgemäße, konfessionsübergreifende Verabschiedung von Verstorbenen. Daher schrieb die Gemeinde Neustift in Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung Tirol einen geladenen Wettbewerb für eine neue Aufbahrungskapelle mit Verabschiedungsstube aus – mit der Option, entweder die alte Kapelle zu erweitern oder einen Neubau am gegenüberliegenden Areal der Friedhofserweiterung zu realisieren.
Das siegreiche Projekt von Raimund Rainer besteht aus einem sensibel in der nordöstlichen Ecke des alten Friedhofs positionierten Neubau, der die bestehende Kapelle funktional und räumlich in das Gesamtkonzept integriert und zugleich den vorher unbefriedigenden Mauerabschluss entlang der Straße löst. Das organisch geformte Volumen ist als Teil der neu gefassten Friedhofsmauer konzipiert und besteht im Wesentlichen nur aus einer Natursteinmauer aus Gneis und einem flachen, begrünten Dach. Formal sehr zurückhaltend gestaltet, ordnet sich der Neubau klar der Kirche und der alten Totenkapelle unter.
Durch die Ausnutzung des Niveauunterschieds zwischen Friedhof und Straße konnten die Funktionen auf zwei Ebenen verteilt und das Gebäudevolumen minimiert werden. Auf Friedhofsniveau befindet sich die Aufbahrungskapelle mit ihrem schlicht gehaltenen, über ein seitliches Oberlicht belichteten Innenraum. Dahinter, im parabelförmig zulaufenden Gebäudeteil, liegt die Verabschiedungsstube, die so ausgestattet wurde, dass die Trauernden in heimeliger Atmosphäre zusammenkommen können. Die dienenden Räume für Bestatter, Lager, Technik und WC sind auf der unteren Ebene untergebracht und treten nur vom Straßenniveau aus in Erscheinung, von dem aus sie auch über eine direkte Zufahrt erschlossen sind.
Die Aufbahrungskapelle öffnet sich zu einem gepflasterten Vorplatz, der bis zur alten Totenkapelle reicht und beide Gebäude zu einem Ensemble verbindet. Straßenseitig wurde außerdem eine neue, ebenfalls gepflasterte Rampe ergänzt, die – direkt an den Zebrastreifen angeschlossen – den Friedhof barrierefrei von Norden her erschließt.
Das konditionierte Gebäude wurde kerngedämmt und wird mit einer Luftwärmepumpe beheizt. Der Heizwärmebedarf liegt bei 84 kWh/m³a (HWBRef,RK), der Kühlbedarf bei 1,4 kWh/m³a (KB*RK). (Text: Claudia Wedekind)
Das siegreiche Projekt von Raimund Rainer besteht aus einem sensibel in der nordöstlichen Ecke des alten Friedhofs positionierten Neubau, der die bestehende Kapelle funktional und räumlich in das Gesamtkonzept integriert und zugleich den vorher unbefriedigenden Mauerabschluss entlang der Straße löst. Das organisch geformte Volumen ist als Teil der neu gefassten Friedhofsmauer konzipiert und besteht im Wesentlichen nur aus einer Natursteinmauer aus Gneis und einem flachen, begrünten Dach. Formal sehr zurückhaltend gestaltet, ordnet sich der Neubau klar der Kirche und der alten Totenkapelle unter.
Durch die Ausnutzung des Niveauunterschieds zwischen Friedhof und Straße konnten die Funktionen auf zwei Ebenen verteilt und das Gebäudevolumen minimiert werden. Auf Friedhofsniveau befindet sich die Aufbahrungskapelle mit ihrem schlicht gehaltenen, über ein seitliches Oberlicht belichteten Innenraum. Dahinter, im parabelförmig zulaufenden Gebäudeteil, liegt die Verabschiedungsstube, die so ausgestattet wurde, dass die Trauernden in heimeliger Atmosphäre zusammenkommen können. Die dienenden Räume für Bestatter, Lager, Technik und WC sind auf der unteren Ebene untergebracht und treten nur vom Straßenniveau aus in Erscheinung, von dem aus sie auch über eine direkte Zufahrt erschlossen sind.
Die Aufbahrungskapelle öffnet sich zu einem gepflasterten Vorplatz, der bis zur alten Totenkapelle reicht und beide Gebäude zu einem Ensemble verbindet. Straßenseitig wurde außerdem eine neue, ebenfalls gepflasterte Rampe ergänzt, die – direkt an den Zebrastreifen angeschlossen – den Friedhof barrierefrei von Norden her erschließt.
Das konditionierte Gebäude wurde kerngedämmt und wird mit einer Luftwärmepumpe beheizt. Der Heizwärmebedarf liegt bei 84 kWh/m³a (HWBRef,RK), der Kühlbedarf bei 1,4 kWh/m³a (KB*RK). (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Gemeinde Neustift
Tragwerksplanung
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Aufbahrungskapelle mit Verabschiedungsstube in der Gemeinde Neustift im Stubaital hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Architekt Raimund Rainer ZT GmbH
2. Rang, Preis
stoll.wagner+partner architektur ZT GmbH
3. Rang, Preis
Shirley Pogorelcnik