Der Typologie des Ortes folgend wurden die beiden Neubauten für Gemeindeamt und Musikprobelokal als freistehende Volumen ausgebildet. Zusammen mit Gasthaus, Kaufgeschäft, Kirche und Friedhof definieren sie den zentralen Freiraum im Ortskern. Die Baukörper sind rechteckig, mit einspringenden, überdeckten Eingangszonen. In ihrer Höherentwicklung sind sie ein- bzw. zweigeschossig, mit ausgebauten Satteldächern. Der Ortsplatz ist mit loser Möblierung ausgestattet, mit Beleuchtungskörpern, Fahnenmasten, Sitzgelegenheiten und einer Wasserfläche ausgestattet und so als vielfältig nutzbarer Außenraum strukturiert. An der Ostseite wird der Marktplatz durch den Bestand des Feuerwehrgebäudes städtebaulich gefasst.

Das Gemeindeamt ist über den gedeckten Vorplatz ebenerdig und barrierefrei erreichbar. Im Foyer – definiert als Herzstück der Gemeinde – befinden sich die Wartezone zum Bürger:innenservice und die Räume für Bürgermeister und Amtsleitung. Im Obergeschoss sind die Gemeindeverwaltung, der Sitzungssaal und die Räume der „Landspinnerei“ untergebracht; letztere ist über einen Nebeneingang auch extern erschlossen. Das Musikprobelokal – als der kleinere Part im Ensemble – ist eingeschossig ausgeführt. Es öffnet sich gut einsehbar zum Platz, samt überdachtem Aufstellbereich für die Musikkapelle.

Die Gebäude sind in Holzbauweise errichtet und mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade in handwerklich präziser Ausführung eingekleidet. Mit ihrer natürlichen Farbgestaltung und der langsam verdunkelnden Patina des unbehandelten Holzes fügen sich die beiden Häuser unaufdringlich in die umgebende Bebauung ein. Auch im Inneren wurde auf Natürlichkeit, hohe optische und haptische Qualitäten sowie sorgfältige handwerkliche Verarbeitung der Materialien Wert gelegt. (Text: Tobias Hagleitner, nach einem Text der Architekten)