Bauwerk
UMAK – Universität Mozarteum am Kurgarten
Berger Parkkinen + Architekten - Salzburg (A) - 2025
3. November 2025 - Initiative Architektur
Das „UMAK“ an der Ecke Schwarzstraße/Auerspergstraße liegt in der Nordwest-Ecke des Kurgartens in unmittelbarer Nachbarschaft zum 2019 fertiggestellten Paracelsus Bad & Kurhaus (siehe: https://www.nextroom.at/building.php?id=39201 ). Die beiden Objekte blicken mit ihrer Stirnseite auf den gemeinsamen Vorplatz und stammen vom gleichen Architekturbüro. Sie bilden eine städtebauliche Einheit, die auf einen Wettbewerbsentwurf aus dem Jahr 2012 zurückgeht. Durch den Umstand, dass sie zwar nahe, aber nicht aneinandergebaut sind, bleibt ein schmaler Durchgang vom Vorplatz in den Kurgarten und vice versa. Mit dieser Schneise zwischen den beiden Objekten wird ein Manko korrigiert, das in den1950er-Jahren entstand, als man auf dem Gelände des heutigen Paracelsus Bad & Kurhaus das Hallenbad und das Kurhaus auf der Fläche des UMAK in geschlossener Bauweise errichtete. Diese wiederhergestellte Durchlässigkeit bildet setzt sich auch in der Gliederung des freistehenden Neubaus, der sich mit einer Dachterrasse im Süden zum Kurpark hin abtreppt, fort. Aufgelöst in zwei in Höhe und Größe gestaffelte Baukörper fügt sich das „UMAK“ in die offene Bauweise der umliegenden Bebauung an Schwarz- und Auerspergstraße ein.
Längste Zeit war unklar, welche Funktion der Neubau eigentlich erhalten sollte. In der Wettbewerbsausschreibung hieß es, dass hier „die Büroräumlichkeiten der Magistratsabteilung 5 ihre neue Heimat“ finden sollten. Davon nahm die Stadt dann aber Abstand und bot einen der prominentesten Bauplätze der Stadt, nur einen Steinwurf vom weltberühmten Mirabellgarten entfernt, internationalen Konzernen als Firmensitz an. Es ist daher als Glücksfall zu betrachten, dass 2021 das Architekturbüro den Auftrag erhielt, die definierte bauliche Hülle für die Universität Mozarteum mit Leben zu füllen. Der Nutzung als Universität angemessen, präsentiert sich das neue Haus als öffentlich zugängliche Einrichtung mit einer vom Erdgeschoss bis ins oberste Geschoss reichenden, natürlich belichteten Halle als Herzstück. Die mächtig auskragenden Obergeschosse über dem Eingangsbereich betonen die Bedeutung als öffentliche Einrichtung und bilden eine markante Geste zum benachbarten Bad. Die Fassade des UMAK ist – wie beim Paracelsus Bad & Kurhaus – mit keramischen Platten gestaltet. Während dort offene Lamellen verwendet wurden, besitzt das UMAK eine geschlossene, hinterlüftete Keramikfassade. Diese Bauweise erlaubt es den gestalterischen Spagat für die besonderen Bedürfnisse der Kunstuniversität mit teils einander vollkommen widersprechenden Nutzungsanforderungen zu bewältigen. Während Unterrichtsräume Tageslicht und natürliche Lüftung benötigen, gilt für andere Funktionen das glatte Gegenteil. Entstanden sind unterschiedlich große, lichtdurchflutete Unterrichts-, Ensemble- und Proberäume für Gesang und Chorwesen einerseits und andererseits das vollkommen lichtundurchlässige, schalldichte Volumen für das österreichweit einzigartige X-Reality-Lab. Dieses über mehrere Geschoße reichende vollkommen geschlossene Volumen bietet gänzlich neue technische Möglichkeiten für die Produktion von Bild-, Video- und Soundwelten. Für die Unterrichtsräume wurde ein einheitliches Fensterformat mit integriertem Sonnen- und Blendschutz entwickelt. Nur bei den großen Probenräumen sorgen feststehende Lamellen für Sonnenschutz. Die Teilung des Hauses in zwei Baukörper ermöglichte die Unterbringung großen Säle genauso wie kleinteiliger Übungszimmer mit besonderen Raumhöhen. Trotz der hohen technischen Anforderungen wurde das Gebäude so geplant, dass es flexibel nutzbar bleibt. Dank seiner kompakten Bauweise verfügt es über eine gute Energiebilanz und trägt langfristig gesehen zur Nachhaltigkeit bei. (Text: Roman Höllbacher)
Längste Zeit war unklar, welche Funktion der Neubau eigentlich erhalten sollte. In der Wettbewerbsausschreibung hieß es, dass hier „die Büroräumlichkeiten der Magistratsabteilung 5 ihre neue Heimat“ finden sollten. Davon nahm die Stadt dann aber Abstand und bot einen der prominentesten Bauplätze der Stadt, nur einen Steinwurf vom weltberühmten Mirabellgarten entfernt, internationalen Konzernen als Firmensitz an. Es ist daher als Glücksfall zu betrachten, dass 2021 das Architekturbüro den Auftrag erhielt, die definierte bauliche Hülle für die Universität Mozarteum mit Leben zu füllen. Der Nutzung als Universität angemessen, präsentiert sich das neue Haus als öffentlich zugängliche Einrichtung mit einer vom Erdgeschoss bis ins oberste Geschoss reichenden, natürlich belichteten Halle als Herzstück. Die mächtig auskragenden Obergeschosse über dem Eingangsbereich betonen die Bedeutung als öffentliche Einrichtung und bilden eine markante Geste zum benachbarten Bad. Die Fassade des UMAK ist – wie beim Paracelsus Bad & Kurhaus – mit keramischen Platten gestaltet. Während dort offene Lamellen verwendet wurden, besitzt das UMAK eine geschlossene, hinterlüftete Keramikfassade. Diese Bauweise erlaubt es den gestalterischen Spagat für die besonderen Bedürfnisse der Kunstuniversität mit teils einander vollkommen widersprechenden Nutzungsanforderungen zu bewältigen. Während Unterrichtsräume Tageslicht und natürliche Lüftung benötigen, gilt für andere Funktionen das glatte Gegenteil. Entstanden sind unterschiedlich große, lichtdurchflutete Unterrichts-, Ensemble- und Proberäume für Gesang und Chorwesen einerseits und andererseits das vollkommen lichtundurchlässige, schalldichte Volumen für das österreichweit einzigartige X-Reality-Lab. Dieses über mehrere Geschoße reichende vollkommen geschlossene Volumen bietet gänzlich neue technische Möglichkeiten für die Produktion von Bild-, Video- und Soundwelten. Für die Unterrichtsräume wurde ein einheitliches Fensterformat mit integriertem Sonnen- und Blendschutz entwickelt. Nur bei den großen Probenräumen sorgen feststehende Lamellen für Sonnenschutz. Die Teilung des Hauses in zwei Baukörper ermöglichte die Unterbringung großen Säle genauso wie kleinteiliger Übungszimmer mit besonderen Raumhöhen. Trotz der hohen technischen Anforderungen wurde das Gebäude so geplant, dass es flexibel nutzbar bleibt. Dank seiner kompakten Bauweise verfügt es über eine gute Energiebilanz und trägt langfristig gesehen zur Nachhaltigkeit bei. (Text: Roman Höllbacher)
Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur
Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanz
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