Bauwerk

Passerelle Simone de Beauvoir
Dietmar Feichtinger Architectes - Paris (F) - 2006

Neue Silhouette an der Seine

Grazer Architekten setzen sich international durch: Erfolge in Paris und Beijing

2. Juni 1999
Sie ist 270 Meter lang, elegant, leicht und zeitgemäß: Die neue Fußgängerbrücke über die Seine, die ab 2001 eine direkte Verbindung zwischen den neuen Stadtteilen Bercy und Tolbiac mit der neuen Bibliothèque nationale de France schafft. Realisiert wird die auf über 200 Millionen Schilling geschätzte Passerelle vom jungen Grazer Architekten Dietmar Feichtinger, der sich beim Wettbewerb gegen vier international renommierte Konkurrenten durchsetzte - wie der Japaner Tadao Ando, der Engländer Chris Wilkinson oder der Franzose Patrick Berger.

Für den Fußgänger bietet Feichtinger, der seit 1993 ein Architekturbüro in Paris unterhält, beim Überqueren der stützenfreien Brücke mehrere Möglichkeiten: Der mittlere Weg offeriert einen freien Blick auf Notre-Dame und das historische Paris. Ein anderer Weg führt näher ans Wasser, während man im tiefer liegenden Teil vor Sonne und Regen geschützt ist und einen kleinen Platz vorfindet, auf dem temporäre Kioske und Cafés vorgesehen sind.

Ihre Leichtigkeit und Eleganz erhält die Passerelle durch das vorgespannte feinmaschige Edelstahlgewebe und sein transparentes Geländer. Als Gehbelag wählte Feichtinger, der in Paris u.a. Bürohaus-Umbauten und die Nationale Schule für Straßen- und Brückenbau und geographische Wissenschaften verwirklichte, profiliertes Eichenholz. Die Beleuchtung, die in Geländersteher und Beläge integriert ist, unterstreicht die von der Jury gelobte „einzigartige Silhouette“ der Brücke.

Einen internationalen Erfolg anderer Art konnte der Grazer Architekt Ernst Giselbrecht landen. Er wurde als einziger Teilnehmer aus Österreich zum 20. Weltkongreß der UIA (Union International des Architects) vom 22. bis 26. Juni nach Beijing eingeladen. Der gebürtige Vorarlberger erhält dort die Möglichkeit, seine Projekte wie die HTBLA Kaindorf, die Volksschule Strass, die Abbundhalle Murau, das Medienhaus Vorarlberg zu zeigen und damit auch die steirische Architektur zu repräsentieren. Überdies wurde sein Statement zu „Architektur und Kultur“ von einem internationalen Komitee für den Bericht zur Lage der Architektur ausgewählt, welcher beim Kongreß in Beijing publiziert wird.

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