Veranstaltung
Die Kunst der Holzkonstruktion
Ausstellung
22. Oktober 2009 bis 24. Januar 2010
Pinakothek der Moderne
Barer Strasse 40
D-80333 München
Barer Strasse 40
D-80333 München
Veranstalter:in: Architekturmuseum der TU München
Chinesische Architekturmodelle
Wollte man China mit einem einzigen Architekturbild assoziieren, könnte man einen fast beliebigen Tempel des Landes mit auskragendem Walmdach und an den Ecken leicht nach oben schwingenden Traufen auswählen. Jeder Betrachter würde den Zusammenhang sofort verstehen, denn keine andere Bauform ist derartig repräsentativ über Jahrtausende hinweg mit einem Land verknüpft. Dass die charakteristische Dachform jedoch eine komplizierte Holzkonstruktion direkt abbildet, ist vielfach unbekannt. Sowohl europäische Architekturhistoriker als auch die zahlreichen China-Reisenden, die staunend vor den noch erhaltenen, atemberaubenden Tempelbauten stehen, verstehen zumeist die kunstvolle Bauweise nicht.
Die Konstruktion der chinesischen Traufendächer wurde erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlich er-forscht. Dabei spielten Modelle, an denen das komplizierte System ineinander gesteckter Bauteile studiert werden kann, eine besondere Rolle. Diese maßstabsgerecht und äußerst exakt erstellten Ar-beiten dienen darüber hinaus der Dokumentation und Denkmalpflege, denn auf ihrer Grundlage können Erneuerungen und Rekonstruktionen durchgeführt werden.
In der Chinese Academy of Cultural Heritage in Peking befindet sich heute die größte Modellsammlung von bedeutenden historischen Bauten Chinas. Für die Ausstellung in München, die in Kooperation mit der Akademie entstand, wurden 17 repräsentative Modelle ausgewählt. Diese künstlerisch wie historisch äußerst wertvollen Arbeiten aus den 1950er-Jahren, größtenteils im Maßstab 1:20, sind wie die Originalbauten aus chinesischem Nanholz gefertigt. Die Einzigartigkeit beruht zum einen auf einer schier unglaublichen handwerklichen Präzision, denn jedes noch so kleine Element ist mit größter Liebe zum Detail genau nachgebildet, zum anderen wird darüber auch die komplizierte Konstruktion ablesbar und somit auch verständlich.
Gezeigt werden Tempelbauten vom 8. bis zum 15. Jahrhundert, darunter die Modelle der ältesten in China existierenden Holzkonstruktionen wie der Nanchan-Tempel (Tang-Dynastie, 782 n.Chr., Wutai, Provinz Shanxi), der Foguang-Tempel (Tang-Dynastie, 857 n.Chr., Wutai, Provinz Shanxi) oder der Guanyin-Turm des Dule-Klosters (Liao-Dynastie, 984 n.Chr., Jixian, Tianjin Provinz Hebei). Einen Höhepunkt der Ausstellung bilden die Modelle der 300 m langen, aus vier Tempeln bestehenden Anlage des Yongle-Palasts in Ruicheng (Yuan-Dynastie, 1271–1368, Provinz Shanxi) sowie das fünf Meter lange Modell des 270 Hektar großen Himmeltempels (Ming- und Qing-Dynastie, seit 1420, Peking), eine der berühmtesten Architekturen der Welt. Mehrere der gezeigten Bauten stehen auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die einzigartige Sammlung der Chinese Academy of Cultural Heritage in Peking wird im Architekturmuseum der TU München zum ersten Mal außerhalb Chinas gezeigt. Zusammen mit Fotografien, Bauaufnahmen und ausführlichen Erläuterungen vermitteln die Modelle einen faszinierenden Einblick in Schönheit und Technik der Holzkonstruktion sowie in die Jahrtausende alte Tradition chinesischer Architektur, deren Bedeutung erst der wirklich würdigen kann, dem die Konstruktion einsichtig geworden ist.
Die Modelle sind im Übrigen nicht nur von historischem Interesse, sie inspirierten den chinesischen Künstler Ai Weiwei nach eigener Aussage für einige seiner Arbeiten. Eine Ausstellung über Ai Weiwei ist zurzeit im Haus der Kunst in München zu sehen.
Katalog: Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Jovis Verlag | 176 Seiten | ISBN 978-3-86859-104-0 zum Preis von 35 Euro, (Buchhandel ISBN 978-3-86859-049-4, 42 Euro)
Führungen:
Kuratorenführung mit Irene Meissner
DO 10.12. | 18.30 Uhr
Weitere Führungen:
MI 28.10. | 15.00 Uhr
DO 10.12. | 18.30 Uhr
SA 26.12. | 16.00 Uhr
SO 15.11. | 11.00 Uhr
Bitte beachten Sie auch das Symposium zur Ausstellung:
Symposium Chinesische Holzkonstruktion
Die Konstruktion der chinesischen Traufendächer wurde erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlich er-forscht. Dabei spielten Modelle, an denen das komplizierte System ineinander gesteckter Bauteile studiert werden kann, eine besondere Rolle. Diese maßstabsgerecht und äußerst exakt erstellten Ar-beiten dienen darüber hinaus der Dokumentation und Denkmalpflege, denn auf ihrer Grundlage können Erneuerungen und Rekonstruktionen durchgeführt werden.
In der Chinese Academy of Cultural Heritage in Peking befindet sich heute die größte Modellsammlung von bedeutenden historischen Bauten Chinas. Für die Ausstellung in München, die in Kooperation mit der Akademie entstand, wurden 17 repräsentative Modelle ausgewählt. Diese künstlerisch wie historisch äußerst wertvollen Arbeiten aus den 1950er-Jahren, größtenteils im Maßstab 1:20, sind wie die Originalbauten aus chinesischem Nanholz gefertigt. Die Einzigartigkeit beruht zum einen auf einer schier unglaublichen handwerklichen Präzision, denn jedes noch so kleine Element ist mit größter Liebe zum Detail genau nachgebildet, zum anderen wird darüber auch die komplizierte Konstruktion ablesbar und somit auch verständlich.
Gezeigt werden Tempelbauten vom 8. bis zum 15. Jahrhundert, darunter die Modelle der ältesten in China existierenden Holzkonstruktionen wie der Nanchan-Tempel (Tang-Dynastie, 782 n.Chr., Wutai, Provinz Shanxi), der Foguang-Tempel (Tang-Dynastie, 857 n.Chr., Wutai, Provinz Shanxi) oder der Guanyin-Turm des Dule-Klosters (Liao-Dynastie, 984 n.Chr., Jixian, Tianjin Provinz Hebei). Einen Höhepunkt der Ausstellung bilden die Modelle der 300 m langen, aus vier Tempeln bestehenden Anlage des Yongle-Palasts in Ruicheng (Yuan-Dynastie, 1271–1368, Provinz Shanxi) sowie das fünf Meter lange Modell des 270 Hektar großen Himmeltempels (Ming- und Qing-Dynastie, seit 1420, Peking), eine der berühmtesten Architekturen der Welt. Mehrere der gezeigten Bauten stehen auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die einzigartige Sammlung der Chinese Academy of Cultural Heritage in Peking wird im Architekturmuseum der TU München zum ersten Mal außerhalb Chinas gezeigt. Zusammen mit Fotografien, Bauaufnahmen und ausführlichen Erläuterungen vermitteln die Modelle einen faszinierenden Einblick in Schönheit und Technik der Holzkonstruktion sowie in die Jahrtausende alte Tradition chinesischer Architektur, deren Bedeutung erst der wirklich würdigen kann, dem die Konstruktion einsichtig geworden ist.
Die Modelle sind im Übrigen nicht nur von historischem Interesse, sie inspirierten den chinesischen Künstler Ai Weiwei nach eigener Aussage für einige seiner Arbeiten. Eine Ausstellung über Ai Weiwei ist zurzeit im Haus der Kunst in München zu sehen.
Katalog: Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Jovis Verlag | 176 Seiten | ISBN 978-3-86859-104-0 zum Preis von 35 Euro, (Buchhandel ISBN 978-3-86859-049-4, 42 Euro)
Führungen:
Kuratorenführung mit Irene Meissner
DO 10.12. | 18.30 Uhr
Weitere Führungen:
MI 28.10. | 15.00 Uhr
DO 10.12. | 18.30 Uhr
SA 26.12. | 16.00 Uhr
SO 15.11. | 11.00 Uhr
Bitte beachten Sie auch das Symposium zur Ausstellung:
Symposium Chinesische Holzkonstruktion