Zeitschrift

dérive 27
Stadt hören
dérive 27
zur Zeitschrift: dérive
Herausgeber:in: Christoph Laimer
Editorial

Die vorliegende Ausgabe von dérive bringt einige Neuerungen: Zum ersten Mal besteht der Schwerpunkt nicht nur aus Texten und Bildern, sondern es gibt auch Ton, und zwar in Form der CD Sehen mit Ohren von Ulrich Troyer, die die AbonnentInnen kostenlos als Beilage zum Heft bekommen und alle anderen Interessierten für 15 Euro (inkl. Versandspesen) bei dérive bestellen können. Alle LeserInnen, die jetzt AbonnentInnen werden, bekommen die CD ebenfalls kostenlos. Näheres zur CD ist auf Seite 2 dieses Heftes zu lesen, Näheres zum Schwerpunkt Stadt hören, dessen Redaktion diesmal der Stadtforscher Peter Payer inne hatte, finden Sie auf der nächsten Seite.

Die zweite Neuerung ist, dass dérive ab dieser Ausgabe von Vice Versa (Berlin) vertrieben wird, worüber sich vor allem unsere LeserInnen in Deutschland und der Schweiz freuen dürfen: Ab sofort ist dérive für Sie um einiges leichter zu erwerben, weil sich die Zahl der Verkaufsstellen durch die Zusammenarbeit mit Vice Versa deutlich erhöht. Sollte es trotzdem nach wie vor keine Buchhandlung in Ihrer Nähe geben, können Sie die jeweils aktuelle Ausgabe von dérive ebenso wie Backissues natürlich wie bisher auf unserer Website bestellen (www.derive.at). Dort sind auch die Inhaltsverzeichnisse aller Ausgaben und einige Texte nachzulesen.

Die dritte Neuerung ist, dass es ab sofort einen ermäßigten Abonnementpreis für StudentInnen gibt. Dieses StudentInnenabo zum Arme-Schlucker-Tarif kostet mit 14 Euro für ein Jahr (vier Hefte) kaum mehr als bei so manchen geistesverwandten Zeitschriften ein einziges Heft. Der Normalpreis für das Abonnement, der seit der ersten Ausgabe – und die ist vor immerhin fast sieben Jahren erschienen – nicht geändert wurde, liegt nun ebenso wie der Preis des Einzelheftes (in Österreich) etwas höher und beträgt wohlfeile 18 Euro. Und wer seiner besonderen Wertschätzung für dérive Ausdruck verleihen will, nutzt die Gelegenheit des dérive-Förderabos um immer noch sehr schmackhafte 35 Euro für vier Ausgaben.

Neben dem Schwerpunkt Stadt hören und dem Kunstinsert von Michael Blum erwartet Sie in dieser Ausgabe ein Essay von Daniel Kalt, dem Autor der dérive-Serie über Street-art, in dem er sich unter anderem darüber Gedanken macht, welche Faktoren „Scheitern“ und „Funktionieren“ von Kunst im öffentlichen Raum bedingen und was „Scheitern“ in diesem Zusammenhang überhaupt bedeuten kann. Als Beispiel dient Kalt dafür diesmal „durchaus ,legale‘ und offiziell beauftragte Kunst im öffentlichen Raum“.

Philipp Rode streift ein zweites Mal für uns durch Sofia und widmet sich diesmal der – wie man das vor einiger Zeit noch nannte – Peripherie, die durch das Unbestimmte, Undefinierte und Vergängliche gekennzeichnet ist und die in den letzten Jahren ins Zentrum der fachlichen Aufmerksamkeit gerückt ist. Dazu passend gibt es weiter hinten im Heft eine Buchbesprechung von Robert Temel über Susanne Hausers und Christa Kamleithners Buch Ästhetik der Agglomeration.

Eine kritische Analyse der Neubewertung des zu seiner Zeit extrem einflussreichen New Yorker Stadtplaners Robert Moses, dem nach Jahren der Nichtbeachtung derzeit gleich drei Ausstellungen in New York gewidmet sind, unternimmt für dérive Johannes Novy.

Manfred Russos Serie über die Geschichte der Urbanität schlägt mit Folge 19 ein neues Kapitel auf: Utopie I. Der Einbruch der Zeit in die Stadt.

Eine spannende Lektüre wünscht
Christoph Laimer

Schwerpunkt
Zum Schwerpunktthema „Stadt Hören“ | Peter Payer
Hör-Platz der Moderne. Zur Genese urbaner Soundscapes | Peter Payer
Die Töne der Globalisierung. Beobachtungen aus Zürich | Hans-Peter Meier-Dallach
Muzaks Macht. Ein Beipackzettel zum Einsatz von Musik im urbanen Raum | Michael Parzer
Auf dem Weg zu einer Klangarchitektur | Louis Dandrel
Auditive Architektur | Alex Arteaga, Thomas Kusitzky, Christoph Gehr
Wo die Ohren Augen machen. Über das Hören in der „Musikstadt Wien“ | Martina Nußbaumer
Akustische Fotografien. Der Radiojournalist Peter Waldenberger im Interview über die Praxis des Stadt-Hörens | Peter Payer

Kunstinsert
Istiklal Allee (bis 2066) von Michael Blum

Magazin
Schiefgegangen? Vom Scheitern der Kunst im öffentlichen Raum | Daniel Kalt
Ein Comeback für den „Power Broker“? New York erinnert sich an Robert Moses | Johannes Novy
Die Ränder der Stadt – Negativräume im postsozialistischen Sofia | Philipp Rode

Serie: Geschichte der Urbanität – Teil 19
Utopie I. Der Einbruch der Zeit in die Stadt | Manfred Russo

Besprechungen
Qualifizierung der Zwischenstadt
Robert Temel über Susanne Hausers und Christa Kamleithners Buch Ästhetik der Agglomeration
Wo ist zu Hause, Genossin?
Iris Meder über den Band Heimat Moderne herausgegeben vom Experimentale e. V
Beyond Sound Art
Axel Stockburger über die Ausstellung Ear Appeal in der Kunsthalle Exnergasse
Wie wird Wien gebaut?
Robert Temel über Reinhard Seiß’ Buch zur Wiener Stadtentwicklung: Wer baut Wien?
Der Konsum des eigenen Lebens
Susanne Karr über Zygmunt Baumans Essays Flaneure, Spieler und Touristen
Vom Trafalgar Square ins Linzer Franckviertel
Paul Rajakovics über die beiden Ausstellungen revisit: Urbanism Made in London und revisit: Linz Franckviertel im Linzer afo
Das Elend der Welt
Christoph Laimer über Mike Davis neues Buch Planet der Slums
Ansichtssachen
Sonya Laimer über die beiden Fotobücher Wien: Momente einer Stadt von Paul Albert Leitner und Wien – gestern und heute von Lászlo Lugo Lugosi
Vom Gehen, vom Lümmeln, vom Knien
Iris Meder über die Ausstellung Lessons from Bernard Rudofsky im Architekturzentrum Wien
Landschaft und Film
Tina Hedwig Kaiser über die - Berlinale 2007
Pfade, die sich verzweigen
Stefanie Krebs über Mirjam Schaubs Janet Cardiff – The Walk Book
Bombay: Stadt der Extreme
Christoph Laimer über Suketu Mehtas Buch Maximum City – Bombay
Von der Subkultur zum Standortvorteil
Bernd Hüttner über Philipp Klaus’ Buch Stadt, Kultur, Innovation. Kulturwirtschaft und kreative innovative Kleinstunternehmen in der Stadt Zürich

Abo-Beilage: Ulrich Troyer: Sehen mit Ohren (CD mit 24-seitigem Booklet)

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Weiterführende Links:
dérive - Verein für Stadtforschung

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