Zeitschrift
Bauwelt 28-29.07
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Neu Bau Land
Architektur und Stadtumbau in Ostdeutschland im DAM
17. August 2007 - Enrico Santifaller
Da gibt es „perfekt aufgeteilte Parallel-Universen durch Beutemacher jedweder Couleur“, schreibt die Schriftstellerin Ines Geipel angesichts der Ermittlungen zur organisierten Kriminalität in Sachsen, in die vermutlich auch Teile der Immobilienwirtschaft verwickelt sind. Da gibt es Banken, Wohnungsgesellschaften und Kommunen, die sich auf Kosten von Altstädten und Mittelstand sanierten: Auf diese – zugegeben zugespitzte – Formulierung lässt sich der im Juni veröffentlichte zweite Statusbericht der Bundestransferstelle Stadtumbau Ost reduzieren. Da seien allein in Leipzig seit 1990 genau 446 Baudenkmäler abgerissen worden, rechnet eine dortige Initiative vor. Da geht es freilich auch anders: Die Neue Zürcher Zeitung feiert das „subtil erweiterte Geburtshaus von Martin Luther in Eisleben“ und jubiliert, „ein Weltkulturerbe (könne) mit zeitgenössischer Architektur erfolgreich ergänzt werden“. Da gibt es jetzt schließlich auch die Ausstellung „Neu Bau Land“ im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main (DAM), die eine Bilanz des Baugeschehens in den neuen Bundesländern (ohne Ostberlin) zu ziehen versucht. Doch eine klare Richtung vor dem Hintergrund der geschilderten widersprüchlichen Nachrichten sucht der Besucher vergebens. Und dies trotz des ungeheuren Aufwands, trotz einer erdrückenden Masse guter Bauten, trotz eines ebenso ambitionierten wie originellen Ausstellungsdesigns, für das Meixner Schlüter Wendt Architekten, Frankfurt, verantwortlich zeichnen. Vollständigen Artikel ansehen.
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