Zeitschrift

Architektur + Wettbewerbe 216
Neuer Städtebau
Architektur + Wettbewerbe 216

Städtisches Quartier Dreikönigshof in Mainz

19. Dezember 2008
Das rund 5250 Quadratmeter große Grundstück befindet sich auf einer Hochterrasse direkt über der Mainzer Innenstadt: Ein Stadtviertel in privilegierter Lage am Kästrich, mit Gebäudefragmenten der ehemaligen Brauerei Schöfferhof-Dreikönigshof aus dem Jahr 1889 bebaut. Durch die Anordnung von Hauptriegel, Quergebäuden und Blockrandschließung bildet das Quartier eine differenzierte Hofstruktur. Die Begrenzungen und Proportionen der unterschiedlich gestalteten Höfe orientieren sich am Kreuzgang der benachbarten Kirche St. Stephan. Sie bilden im dichten, städtischen Quartier kleine Oasen der Ruhe. Die flexible Struktur bietet insgesamt 94 Senioren-, Geschoss- und Maisonettewohnungen an, die sich durch ihre Vielfältigkeit auszeichnen. Ergänzt wird das Wohnquartier in bescheidenem Maß mit Büro- und Gewerberäumen. Die hohe Dichte unterstreicht die Zusammengehörigkeit der geplanten Neubauten im ganzen Quartier, ohne dass dabei die Qualität der einzelnen Wohnungen zu kurz kommt.

Die Höfe sind unterschiedlich gestaltete Gärten, die ähnlich einem Klosterhof von gedeckten Arkadengängen umschlossen werden. Sie werden also nicht direkt betreten, sondern können beim Spazieren innerhalb der Anlage wahrgenommen werden. Sie strahlen Ruhe aus ohne sich aufzudrängen und akzentuieren den Wechsel der Jahreszeiten.

Eine große Anzahl der Wohnungen sind durchgehend von Ost nach West beziehungsweise Nord nach Süd und bieten somit abwechslungsreiche Ausblicke in unterschiedlich gestaltete Höfe. Der Kontrast des schiefergrauen Betons der Gebäude zum Grün der Höfe verstärkt die Nähe der Natur, die ein wesentlicher Teil der Wohnqualität innerhalb der städtischen Anlage ausmacht. Die Lage der meisten Wohnungen – Maisonette oder Geschosswohnungen – ist mit wenigen Ausnahmen auf die Höfe oder die Quartierstraßen, bestenfalls auf den neu gestalteten Martinsplatz orientiert. Der Bezug zum dichten, städtischen Quartier ist einerseits gegeben, andererseits bieten gemeinschaftlich genutzte Dachterrassen allen Bewohnern zusätzlichen Erholungsraum mit Weitsicht bis zum Taunus.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur + Wettbewerbe

Ansprechpartner:in für diese Seite: Arne Barthaw[at]kraemerverlag.com

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