Zeitschrift

anthos 2009/3
Die Alpen
anthos 2009/3
zur Zeitschrift: anthos
Herausgeber:in: BSLA

Partnerschaften als Erfolgsfaktor

Die Region «Thunersee-Hohgant» gehört zu den ersten Kandidaten für einen Regionalen Naturpark. 2009 und 2010 wird in den Gemeinden über den Parkvertrag abgestimmt. Das Parkmanagement intensiviert daher seine Aktivitäten im Bereich Kommunikation und Zusammenarbeit.

11. September 2009 - Adrian Kräuchi
Die Erfahrungen aus zahlreichen Projekten, insbesondere dem Vorläuferprojekt des Naturparks «Thunersee-Hohgant», regio «Höhenweg-Thunersee», haben gezeigt, dass ein Projekt erst dann die erforderliche breite Akzeptanz findet, wenn konkrete Resultate vorgelegt werden können. Der Naturpark und dessen Nutzen müssen für die Bevölkerung sichtbar sein. Die Präsenz des Naturparks sowie seine aktive Teilnahme am öffentlichen Leben verfolgt zwei wesentliche Ziele: Vermarktungsplattform für regionale Akteure zu sein sowie die Vertrauensbasis zwischen Bevölkerung und Parkmanagement zu stärken und die partnerschaftliche Zusammenarbeit zu fördern.

Während insgesamt 28 «Marktauftritten» im Jahr 2009 haben die Parkgemeinden die Möglichkeit, Standortmarketing zu betreiben, touristische Angebote, Dienstleistungen und lokale Produkte zu präsentieren und zu vermarkten. Jede Gemeinde erhält für ihren Marktauftritt eine vom Naturpark gestaltete «Fahne», welche die jeweilige Gemeinde innerhalb des Parks positioniert und ihre Besonderheiten vermittelt. Die Fahnen werden den Gemeinden anschliessend zur Verfügung gestellt, um die Rückidentifikation in der Bevölkerung mit dem «noch jungen» Naturpark zu stärken.

Die Teilnahme der Gemeindevertreter an den Marktauftritten soll eine wichtige Brücke zur Bevölkerung schlagen: Als lokale politische Akteure können sie den Naturpark auf positive Weise kommunizieren und als regionales Förderinstrument verankern.

Noch vorhandene Ängste in der Bevölkerung sollen im Rahmen dieser Auftritte im direkten Gespräch mit dem Parkmanagement abgebaut werden. Zwar ist die Akzeptanz für den Naturpark generell hoch, jedoch wird der Begriff «Naturpark» von einigen Kreisen nach wie vor mit Verboten, Einschränkungen und neuen Schutzbestimmungen gleichgesetzt.

Neues Raumverständnis fördern

Der Naturpark führt drei Planungsregionen und 21 Gemeinden (inklusive Torgemeinden) zu einem neuen, raumwirksamen Akteur zusammen. Der dadurch entstandene Perimeter erfordert ein neues Raumverständnis, welches sowohl in der Bevölkerung verankert als auch in der Landschaft erlebbar gemacht werden muss. Ein Instrument zur inneren Bewusstseinsstärkung sind die im letzen Jahr geschaffenen «Kennenlernrouten», welche durch die verschiedenen Landschaftstypen im Park führen und den Naturpark abseits der bekannten Wanderrouten entdecken lassen mit dem Ziel, die neue regionale Identität zu stärken und zu verankern.

Des Weiteren brauchen die Naturpärke einen starken visuellen Auftritt. Die Anforderungen an die Signaletik sind vielfältig und hoch. Sie soll einen modernen Auftritt sicherstellen, ein professionelles Image vermitteln, multifunktional anwendbar sein, subtil und landschaftlich integriert in Erscheinung treten. Zentrale Informationsstandorte und touristische Ausgangspunkte, die in der Raumstrategie des Parks festgehalten sind, werden mit wichtigen, raum- und ortsrelevanten Informationen für die Gäste versehen, basierend auf dem Corporate Design des Naturparks. Die «Berner Parks» streben die gemeinsame Umsetzung der Signaletik an, um mit dem gemeinsamen und einheitlichen Auftritt die Position in der Parklandschaft zu stärken.

In Zusammenarbeit mit einer Grafikerin wurde im Rahmen der Schutz- und Besucherlenkung Moorlandschaft Lombachalp, welche in der Parkgemeinde Habkern liegt, ein Pilotprojekt umgesetzt, an welchem der visuelle Auftritt des Naturparks erstmals getestet wurde. Gestützt auf die positiven Rückmeldungen von Bund, Kanton und Gästen wird die Signaletik nun schrittweise umgesetzt.

Neupositionierung in der Tourismuslandschaft

Die Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus unter dem Label «Naturreisen» bietet touristischen Akteuren im Parkgebiet die Möglichkeit, Angebote des sanften Tourismus auf nationaler und internationaler Ebene zu vermarkten. Erste Angebote wurden Ende 2008 lanciert und auf der Homepage aufgeschaltet. Neben der Platzierung der Angebote im Internet spielen vor allem auch die weiteren Vermarktungskanäle (Printmedien) eine wichtige Rolle, um den Bekanntheitsgrad des Naturparks schweizweit zu steigern.

Ein wichtiges Schlüsselprojekt, welches sich in der Projektierungsphase befindet, ist der Aufbau eines Karstzentrums unter der Trägerschaft des Naturparks, der SISKA und den Beatushöhlen. Mit dem Karstzentrum soll ein Schulungs- und Forschungsstandort mit internationaler Ausstrahlung angesiedelt werden, welches zur Positionierung und Stärkung des Standorts sowie zur Wertschöpfungssteigerung in der Region beitragen soll.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: anthos

Ansprechpartner:in für diese Seite: Daniel Haidd.haid[at]fischerprint.ch

Tools: