Zeitschrift

archithese 2.2006
Hotel-Strategien
archithese 2.2006
zur Zeitschrift: archithese
Herausgeber:in: FSAI
Verlag: niggli
Es ist nicht allzu lange her, da war die Übernachtung in einem Hotel eher eine unverzichtbare Notwendigkeit auf Reisen denn ein Wert an sich. Beruflich oder privat unterwegs, hatte man die Wahl zwischen lieblos eingerichteten Pensionen oder standardisierten Kettenhotels. Mit dem von Andrée Putman eingerichteten Morgans an der Madison Avenue öffnete 1984 das erste Design-Hotel seine Pforten, und die Hotellerie wandelte sich. Lange Zeit setzten die von Philippe Starck für IanSchrager ausgestatteten Hotels Massstäbe, inzwischen haben sich die zunächst als Nischenkonzept gestarteten Design-Hotels popularisiert und diversifiziert. Cutting-Edge-Designer wie die einstige Starck-Schülerin Matali Crasset oder der hippe Karim Rashid realisieren ihre eigenen Hotelprojekte, und im Hotel Puerta América in Madrid wurden unter der Oberleitung von Jean Nouvel 19 prominente Designer und Architekten zusammengebracht. Zunächst mag das wie der absolute Overkill an Gestaltung anmuten, doch wer das Puerta América besucht hat, wird konzedieren, dass es immer noch möglich ist, der Gestaltung eines Hotelzimmers neue Reize zu entlocken. Und dass die Stadt Madrid vor der Haustür eigentlich gar nicht mehr nötig ist.

Gut gestaltete Hotels können heute durchaus zum eigentlichen Ziel der Reise avancieren. Davon zeugt nicht zuletzt eine Flut von Veröffentlichungen, die inzwischen selbst jede Bahnhofsbuchhandlung in der Provinz feil bietet: «Hip Hotels» und «Spa Resorts» auf allen Kontinenten.

Aber natürlich ist der schöne Schein der Oberfläche nicht alles. Die Diversifizierung des Angebotes ist auch Resultat veränderter Strategien, sich auf einem zunehmend globalen Markt zu positionieren. In einem Glossar, das sich mit dem Thema Hotellerie befasst, soll auf einige der heutigen Tendenzen hingewiesen werden. Einen Zukunftsmarkt stellen zweifellos Budget-Hotels dar, die sich in einem von der Logik des Billigfliegers bestimmten Reisemarkt positionieren. Zwei Fallstudien zum Stand der Hotellerie in Berlin und Dubai runden das Spektrum ab.

02 Editorial
08 Von Architektur bis Zimmerpreis | Klaus Leuschel, Hubertus Adam
14 Luxus-Hotels
15 Fantasy-Hotels
16 Hybrid-Hotels
17 Budget-Hotels
20 Praktisch, preiswert und hip | Mathias Remmele
24 Hotel Puerta América, Madrid
30 Hotel Loisium, Langenlois
34 Invention und Konvention | Hubertus Adam
37 Casa Camper, Barcelona
38 Drei Hotelprojekte in der Schweiz
40 Ausgezeichnete historische Hotels | Peter Omachen
44 Viele Zimmer, wenig Highlights | Ulrich Brinkmann
50 Hotel Q!, Berlin
52 Ornament und Hygiene | Dirk Hebel, Deane Simpson
56 Dubai Incorporated | Marc Angélil

Traduction

63 Laudatio pour Stanislaus von Moos | Jean-Louis Cohen

Architektur aktuell

66 Herzog & de Meuron | Walker Art Center, Minneapolis
72 smarch | Welle von Bern
76 Jens Studer | Vierfamilienhaus, Uerikon
80 Märkli Kühnis | Wohnhaus Bäckeranlage, Zürich

Rubriken

84 Buchrezension: Die Schweiz – ein städtebauliches Porträt | ETH Studio Basel
90 Bücher
92 Buchrezension: Deutsche Architektur seit 1900 | Wolfgang Pehnt
94 Ausstellungen| Aalto Studio, Helsinki | Werner Issel
98 Neues aus der Industrie
100 Schweizer Baudokumentation
103 Lieferbare Hefte
104 Vorschau

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