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architekturjournal wettbewerbe
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architekturjournal wettbewerbe

Nordbahnhof – Bank Austria Campus, Wien 2

Wettbewerb

Zusammenfassung Beurteilung:
15. September 2011:
Von allen geladenen Teilnehmern liegt ein Projekt zur Beurteilung vor. Die Vorprüfung umfasst neun Themenfelder. Die projektspezifischen Hauptergebnisse der Vorprüfung werden gemeinsam mit einer Kurzbeschreibung und ausgewählten städtebaulichen Kennwerten als schriftlicher Bericht dem Preisgericht zur Verfügung gestellt. Die Detailergebnisse der Vorprüfung und deren Erläuterungen in tabellarischer Form liegen der Jury ebenfalls vor. Es folgen die Projektpräsentationen durch die Vorprüfung.

16. September 2011:
Zu Sitzungsbeginn erfolgen die individuelle Besichtigung der Wettbewerbsbeiträge und eine Einsicht in die schriftlichen Unterlagen durch die Preisrichter sowie Beantwortung etwaiger Fragen durch die Vorprüfungsteams. Der Juryvorsitzende definiert die Schwerpunkte des zweiten Jurytages in den Themenbereichen städtebaulicher Zugangs, baukünstlerische Aspekte und Architektursprache. Im ersten Bewertungsrundgang werden die Projektbeiträge eingehend erörtert, offene Punkte und Fragestellungen mit den anwesenden Vorprüfungsteams geklärt und die Beiträge im Hinblick auf eine mögliche Preiswürdigkeit analysiert.

Das Ergebnis: Der Antrag auf Weiterführung des Projektes „Weintraube“ in die nächste Runde wird abgelehnt. Der Antrag auf Weiterführung des Wettbewerbsbeitrages „Birne“ in die nächste Runde wird angenommen. Der Antrag auf Weiterführung des Beitrages „Banane“ in die nächste Runde wird abgelehnt. Der Beitrag „Zitrone“ wird als solides Projekt gesehen und der Antrag auf Weiterführung in die nächste Runde wird. [...]

Nach dem ersten Rundgang sind folgende Beiträge weiter im Verfahren: „Birne“, „Heidelbeere“, „Zwetschke“, „Zitrone“ und „Melone“. Der Vorsitzende regt an, aufgrund mehrfachen Wunsches über einen Rückholungsantrag des Projektes „Kirsche“ im Anschluss an die zweite Bewertungsrunde abzustimmen.

Im zweiten Bewertungsrundgang folgt anhand der in das Umgebungsmodell eingesetzten Baumassenmodelle und der eingereichten schriftlichen Unterlagen, insbesondere der Erläuterungsberichte, eine vertiefende Diskussion und Bewertung der verbliebenen Projekte:

Projekt „Birne“:
Im Zentrum der vertiefenden Diskussion stehen insbesondere folgende Punkte: Platzraumgestaltung, die gestaffelten Gartenterrassen in den Innenhöfen, der Quartierszugang vom Praterstern, die Ausformulierung der Dachlandschaft und die Ausgewogenheit der Qualität der Arbeitsflächen und die Realteilung. Im Rahmen der Diskussion wird die Notwendigkeit einer Nachbearbeitung als Voraussetzung für eine finale Entscheidung festgehalten. Entsprechende Überarbeitungsvorgaben werden von der Jury noch formuliert. Auf Grundlage der gewählten Vorgangsweise wird der Antrag auf Weiterführung des Beitrages und Nachbearbeitung gestellt und mit 13:1 angenommen.

Projekt „Heidelbeere“:
Der städtebauliche Ansatz für das Quartier mit hoher Urbanität wird gewürdigt, ebenso die über das geforderte Maß hinausgehende sorgfältige TGA-Konzeption. Die Gebäudehöhenentwicklung am Übergang zur umgebenden Wohnbebauung, die Dichte der Blockrandbebauung sowie die konventionellen Lösungen werden kritisch gesehen. Auf mangelhafte Identifizierbarkeit für die Nutzer sowie ungünstige Nutzflächeneffizienz (hohe Trakttiefen) wird hingewiesen. Der Antrag auf Weiterführung des Projektes wird mit 2:12 abgelehnt.

Projekt „Zwetschke“:
Folgende Themen werden vertiefend erörtert: Campus-Konzept, Ausgewogenheit der Qualität der Arbeitsräume (insbesondere Belichtungsnachweis), sicherheitstechnische Lösungen des dezentralen Konzeptes, Identifikationsmöglichkeit für Nutzer, räumliche Vielfalt, Individualität sowie Robustheit der Konzeption, Beschattung / Beleuchtung des Platzbereiches. Die Flexibilität und das Potenzial dieses Beitrages werden unterstrichen. Als Ergebnis der Diskussion wird die Notwendigkeit einer Nachbearbeitung als Voraussetzung einer finalen Entscheidung festgehalten. Auf Grundlage der gewählten Vorgangsweise wird der Antrag auf Weiterführung des Beitrages und Nachbearbeitung gestellt und mit 9:5 angenommen. [...]

Ergebnis:
Der Antrag, das Projekt „Birne“ zur Realisierung zu empfehlen, wird mit 10:4 angenommen. Der Antrag, das Preisgeld für das Projekt „Zwetschke“ / Delugan Meissl Associated Architects in Würdigung der umfangreichen und hochwertigen Nachbearbeitung um € 10.000,– (netto) zu erhöhen, wird einstimmig angenommen. Ebenfalls einstimmig angenommen wird der Antrag, dem Wettbewerbsteam „Zwetschke“ einen Auftrag auf Baufeld 39 (gilt nur für das Kopfbauwerk) gemäß den Auslobungsunterlagen anzubieten, sowie den für Baufeld 39 (Kopfbauwerk) ursprünglich angedachten vertiefenden nachgeschalteten Wettbewerb nicht durchzuführen.

Empfehlung des Preisgerichts:
Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin die Realisierung des Projektes „Birne“ des Wettbewerbsteams Atelier Podrecca Vienna mit folgender Anmerkung: Die derzeit vorgesehenen Handelsflächen scheinen für die gewünschte Belebung und Bespielung der EG-Zonen und Außenräume nicht ausreichend, demzufolge wäre ein attraktives und kreatives Konzept der EG-Nutzungen noch zu erarbeiten. [...]

Atelier Podrecca Vienna, 1170 Wien
1. Preis, Projekt „Birne“

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Für den Beitrag verantwortlich: architekturjournal wettbewerbe

Ansprechpartner:in für diese Seite: Roland Kanfer[at]Roland Kanfer[at]

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