Zeitschrift

architekturjournal wettbewerbe
302
architekturjournal wettbewerbe

Joanneumsviertel, Graz, Steiermark

Realisierung

Zur Geschichte
1811 gründete Erzherzog Johann im Geiste der Aufklärung das erste öffentliche Museum Österreichs: das Joanneum. Aus der Schenkungsurkunde vom 16. Juli 1811 geht hervor, dass neben den musealen Aufgaben des Museums der pädagogische Gedanke eine bedeutende Rolle spielte: „1) soll dasselbe […] zur Geistesbildung der steiermärkischen Jugend, zur Erweiterung der Kenntnisse, Belebung des Fleißes und der Industrie der Bewohner Steiermarks verwendet werden.“
200 Jahre später zählt das Universalmuseum Joanneum zu den größten Universalmuseen Europas und umfasst 17 Sammlungen in 10 Museumsabteilungen.

Quelle: Martin Gross: Die phytopaläontologische Sammlung
Franz Unger am Landesmuseum Joanneum. Joannea Geol. Paläont.
1: 5-26 (1999)

Das Projekt Joanneumsviertel

Bei der architektonischen Gestaltung des Joanneumsviertels fanden nicht nur die räumlichen und funktionalen Ansprüche moderner Museums- und Bibliotheksarbeit Berücksichtigung, auch den drei historischen Gebäuden – aus verschiedenen Epochen mit unterschiedlichen Nutzungen – wurde der ihnen gebührende Stellenwert eingeräumt.

Einen Kontrast zur historischen Dachlandschaft von Graz stellt der Neubau direkt unter dem Boden dar. Ein mineralischer Belag, der sich zwischen den drei Gebäuden erstreckt, verbirgt in seinem Inneren die neuen Räumlichkeiten. Licht in diese Räume bringen runde Öffnungen am Platz, aus denen transparente Kegelstümpfe ragen.

eep architekten / Nieto Sobejano Arquitectos
8010 Graz / E-28016 Madrid

Das neue Besucher/innen-Zentrum

Der Haupteingang des Ensembles ist ein großer, zentral im Hof gelegener Kegel mit 13 Metern Durchmesser. Im Foyer des Besucher/innen-Zentrums finden sich verschiedene Servicezonen sowie ein Museums-Shop. Für Veranstaltungen kann ein separates Auditorium genutzt werden. Die Freihand- und Entlehnbereiche der Steiermärkischen Landesbibliothek sind ebenfalls dort untergebracht. Vom Foyer gelangen die Besucher/innen sowohl in die Museumsbereiche der Neuen Galerie Graz im Gebäude Neutorgasse als auch in die Ausstellungs- und Service-Räume der Multimedialen Sammlungen.

Die bestehenden Gebäude

Im Gebäude Neutorgasse befinden sich nun zwei Ausstellungsgeschoße und ein Verwaltungsgeschoß. Der Anlieferungszugang im nördlichen Bereich des Hauses ermöglicht eine gute Anbindung an Speicher-, Archiv- und Ausstellungsflächen. Auch die neuen Aufzugskerne gewährleisten eine gute Erschließung des gesamten Gebäudekomplexes. [...]

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: architekturjournal wettbewerbe

Ansprechpartner:in für diese Seite: Roland Kanfer[at]Roland Kanfer[at]

Tools: