Zeitschrift
Bauwelt 10.07
Sporthallen
Sports- and Culture Center Hombladsgade
2. März 2007 - Arno Brandlhuber
Der Entwurf des Sport- und Kulturcenters Holmbladsgade basiert auf der Verbindung der existierenden vier Giebelwände der Nachbarbebauung mit dem notwendigen Volumen für eine Ballsporthalle. Die Gebäudehülle, welche die entsprechenden Punkte verbindet, besteht aus einem Stahl-Holz-Tragwerk, belegt mit transluzenten Polycarbonat-Stegplatten. Diese transluzente Hülle liefert exzellente Tageslichtbedingungen. Nachts strahlt die Kristallstruktur nach außen. Das Gebäude wird für verschiedene Sportarten, Proben diverser Tanzgruppen etc. genutzt, aber auch für Konzerte und Theateraufführungen. Die dynamische „Landschaft“ im Inneren erlaubt diese gleichzeitige Nutzung auf verschiedenen Ebenen mit visuellem Kontakt untereinander.
Im Jahr 2002 nahmen Dörte Mandrup (für Dänemark) und Arno Brandlhuber (für Deutschland) an der Ausstellung „New Trends of Architecture in Europe and Japan“ in Tokio teil und verabredeten dort, gemeinsam an Wettbewerben zu arbeiten, vor allem auch, um konventionelle Bautypen und erstarrte Raumprogramme in Frage zu stellen und weiterzuentwickeln. Ein Jahr später resultierten daraus ein zweiter und ein erster Platz für den innovativen Funktionstypus „Sporthalle mit Kulturzentrum“. Für das „Sports- and Culture Center Holmbladsgade“ in Kopenhagen erhielt die Arbeitsgemeinschaft den Bauauftrag.
Das Grundstück liegt in einem Konversionsgebiet, die ebenerdigen Produktionsanlagen waren brachgefallen und inzwischen abgeräumt, verblieben waren Reste von Geschosswohnungsbau auf für dänische Verhältnisse niedrigem Standard, der Standort galt in Kopenhagen als „städtebauliches Problemgebiet“.
Direkt an das Baugrundstück grenzten vier Brandwandgiebel. Die erste Idee war, diese nicht zu ignorieren, sondern sie in die Neuplanung zu integrieren, wobei es zwar eine Anbauberechtigung gab, allerdings fünf Meter Grenzabstand zwischen den vier Brandwandgiebeln einzuhalten waren. Das Programm verlangte 2500 Quadratmeter Funktionsfläche, die größte Einzelfläche war das Sportfeld mit Abmessungen von 48 x 24 Metern, eine Bauhöhe von 8 Metern war gefordert. Leitgedanke des Entwurfs war, die sich daraus ergebende Kubatur (48 x 24 x 8 Meter) direkt an die vier Brandwandgiebel anzubinden.
Das Leitmotiv für die Hallenhülle war das Bild der „transluzenten Scheune“, bei der zwischen Dach und Wand nicht unterschieden wird. Die gesamte Außenhaut besteht aus Polycarbonat-Mehrfachstegplatten, die Pigmentierung zur Einstellung des Lichteinfalls folgt der Himmelsrichtung und dem Neigungswinkel von Dach/Fassade, um allzeit eine blendfreie Belichtung zu garantieren. Die extrem kostengünstige Fassade erlaubte die Realisierung von insgesamt 3400 Quadratmeter Nutzfläche auf zwei Ebenen, zudem gibt es die Option auf weitere Ausbauten in den Bereichen der Brandgiebel. Alle Stützen sind aus sportfunktionalen und sichttechnischen Gründen in die Fassadenebene integriert.
Wir Architekten interpretieren die Zuschauertribüne als eine „innere Landschaft“, die Funktionsräume für sportliche Events von den übrigen Nutzungen isoliert, weil Sonderräume teilweise auf kontemplative Ruhe angewiesen sind oder umgekehrt aufgrund extremer Lärmentwicklung vom Normalbetrieb abgekoppelt werden müssen. Die Sportbodenbeläge mit notwendigerweise unterschiedlichen Dämpfungsgraden bestehen aus Gummischrotmatten mit PE-Lackierung, die natürliche Ventilation erfolgt über steuerbare Zuluftklappen knapp über dem Boden und Auslassöffnungen an dem höchsten Punkt.
Im Jahr 2002 nahmen Dörte Mandrup (für Dänemark) und Arno Brandlhuber (für Deutschland) an der Ausstellung „New Trends of Architecture in Europe and Japan“ in Tokio teil und verabredeten dort, gemeinsam an Wettbewerben zu arbeiten, vor allem auch, um konventionelle Bautypen und erstarrte Raumprogramme in Frage zu stellen und weiterzuentwickeln. Ein Jahr später resultierten daraus ein zweiter und ein erster Platz für den innovativen Funktionstypus „Sporthalle mit Kulturzentrum“. Für das „Sports- and Culture Center Holmbladsgade“ in Kopenhagen erhielt die Arbeitsgemeinschaft den Bauauftrag.
Das Grundstück liegt in einem Konversionsgebiet, die ebenerdigen Produktionsanlagen waren brachgefallen und inzwischen abgeräumt, verblieben waren Reste von Geschosswohnungsbau auf für dänische Verhältnisse niedrigem Standard, der Standort galt in Kopenhagen als „städtebauliches Problemgebiet“.
Direkt an das Baugrundstück grenzten vier Brandwandgiebel. Die erste Idee war, diese nicht zu ignorieren, sondern sie in die Neuplanung zu integrieren, wobei es zwar eine Anbauberechtigung gab, allerdings fünf Meter Grenzabstand zwischen den vier Brandwandgiebeln einzuhalten waren. Das Programm verlangte 2500 Quadratmeter Funktionsfläche, die größte Einzelfläche war das Sportfeld mit Abmessungen von 48 x 24 Metern, eine Bauhöhe von 8 Metern war gefordert. Leitgedanke des Entwurfs war, die sich daraus ergebende Kubatur (48 x 24 x 8 Meter) direkt an die vier Brandwandgiebel anzubinden.
Das Leitmotiv für die Hallenhülle war das Bild der „transluzenten Scheune“, bei der zwischen Dach und Wand nicht unterschieden wird. Die gesamte Außenhaut besteht aus Polycarbonat-Mehrfachstegplatten, die Pigmentierung zur Einstellung des Lichteinfalls folgt der Himmelsrichtung und dem Neigungswinkel von Dach/Fassade, um allzeit eine blendfreie Belichtung zu garantieren. Die extrem kostengünstige Fassade erlaubte die Realisierung von insgesamt 3400 Quadratmeter Nutzfläche auf zwei Ebenen, zudem gibt es die Option auf weitere Ausbauten in den Bereichen der Brandgiebel. Alle Stützen sind aus sportfunktionalen und sichttechnischen Gründen in die Fassadenebene integriert.
Wir Architekten interpretieren die Zuschauertribüne als eine „innere Landschaft“, die Funktionsräume für sportliche Events von den übrigen Nutzungen isoliert, weil Sonderräume teilweise auf kontemplative Ruhe angewiesen sind oder umgekehrt aufgrund extremer Lärmentwicklung vom Normalbetrieb abgekoppelt werden müssen. Die Sportbodenbeläge mit notwendigerweise unterschiedlichen Dämpfungsgraden bestehen aus Gummischrotmatten mit PE-Lackierung, die natürliche Ventilation erfolgt über steuerbare Zuluftklappen knapp über dem Boden und Auslassöffnungen an dem höchsten Punkt.
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