Mit Foyer und Saal des «Studio 4» schuf der Bauhausschüler Roman Clemens 1948/49 eines der bedeutendsten Kinos der Jahrhundertmitte; es sollte «nach Film schmecken und kein verlogenes Theater» vortäuschen. Clemens verzichtete auf die althergebrachte Üppigkeit des Dekors und arbeitete stattdessen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen und Farbabstufungen, Spiegelungen, natürlichen und künstlichen Lichtquellen, direkter und indirekter Lichtführung.
Die kürzlich erfolgte Sanierung dieses magischen Ortes und dessen technische Aufrüstung für den Betrieb des Filmpodiums der Stadt Zürich erforderte eine gewaltige Detailarbeit, da sie praktisch unsichtbar bleiben musste. Die Publikation würdigt den ursprünglichen Zustand, die Restaurierung, aber auch die selbstbewussten Ergänzungen der Architekten Silvio Schmed und Arthur Rüegg und der Video-Künstlerin Annelies S?trba mit Fotografien von Heinrich Helfenstein.

«Nehmen wir das Kino, so wie es ist, so ist es ein optisches Geschehen ohne theatralischen Kult.»
Roman Clemens