Veranstaltung

PostCity – Lebensräume im 21. Jahrhundert
Ausstellung
PostCity – Lebensräume im 21. Jahrhundert © Florian Voggeneder
3. September 2015 bis 7. September 2015
Ehemaliges Post- und Paketverteilzentrum
Bahnhofplatz 11a
A-4020 Linz


Veranstalter:in: Ars Electronica Center

Die Stadt der Zukunft im Postverteilungszentrum

Ars Electronica Festival - ab heute erforscht die Ausstellung „Post City“ urbane Lebensräume für das 21. Jahrhundert.

3. September 2015 - Lukas Luger
Roboter-Fabriken, die quasi ohne menschliche Arbeitskraft auskommen, selbstfahrende Autos, Drohnen als vollautomatische Briefträger – wie werden die Städte der Zukunft aussehen, wenn sich digitale Revolution und Migrationsströme bemerkbar machen? Das Ars Electronica Festival geht ab heute gemeinsam mit hunderten Künstlern und Wissenschaftern aus aller Welt dieser Frage nach. Zentraler Ort dieser Auseinandersetzung ist die „Post City“, das vergangenes Jahr stillgelegte Postverteilerzentrum am Linzer Hauptbahnhof. 100.000 Quadratmeter Fläche werden bis 7. September mit künstlerischen Arbeiten und wissenschaftlichen Forschungsprojekten, mit futuristischen Prototypen und marktreifen Konzepten bespielt.

Der ideale Schauplatz

Für Gerfried Stocker, künstlerischer Geschäftsführer des Ars Electronica Center, idealer Schauplatz: "Dieses Gebäude ist praktisch Altstoff. Und genau darum geht es: Wie kann man scheinbar nutzlos gewordene Dinge verwerten? Wie können verlassene Viertel revitalisiert werden, um daraus die Stadt der Zukunft zu entwickeln?

Untrennbar mit diesen urbanen Zukunftsperspektiven verknüpft ist die Frage nach der Mobilität im 21. Jahrhundert. Im Fokus: das emotionale Status- und Fortschrittssymbol „Auto“. Ein Blickfang der Ausstellung ist dabei naturgemäß die selbstfahrende „Mercedes F 015“-Zukunftsstudie, die erstmals in Europa zu sehen ist. Ebenso wie der mit Muskelkraft angetriebene „Fahrradi“ von Hannes Langeder, die futuristischen Futurelab-Quadcopter oder das bereits für den Straßenverkehr zugelassene Elektromotorrad „J1 Electric Motorcycle“ des Mühlviertlers Johann Hammerschmid zeigt diese, wie die Reise in die Zukunft vonstatten gehen könnte.

„Mobilität ist aber nicht nur die Frage, wie man ein Gefährt mit vier Reifen am besten bewegt“, sagt Stocker. Mobilität könne und dürfe in einer Zeit, in der sich 38 Millionen Menschen auf der Flucht befinden, nicht nur als Verkehrsproblem gedacht werden. Unter dem Schlagwort „Habitat 21“ werden Projekte von Stadtplanern gezeigt, die unter schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen quasi-städtische Lebensräume schaffen: ob im Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien, in von Erdbeben verwüsteten nepalesischen Dörfern oder im urbanen Dschungel Pekings.

Riesenroboter aus Japan

Nicht auslassen bei dem auf vier bis fünf Stunden angelegten Ausstellungsrundgang sollten Besucher das „Big Robot“-Projekt der Universität Tsukuba in Japan. Mastermind Hiroo Iwata hat sich zum Ziel gesetzt, den weltgrößten Roboter zu bauen, in dem ein Mensch Platz findet. Durch die Bewegung seiner Beine steuert der Pilot jene des Roboters, der darauf ausgelegt ist, sich wie ein fünf Meter großer Riesenmensch fortzubewegen. Das Resultat: spektakulär!

Ebenfalls empfehlenswert: die Nachwuchsschiene „u19 – Create Your World“ und ein gigantisches Kinderforschungslabor für vier- bis achtjährige Entdecker.

Ausstellung: „Post City“ im ehemaligen Postverteilerzentrum am Hauptbahnhof Linz, bis 7. September, täglich 10 bis 19 Uhr

Ein Pixel-Luger auf Zerstörungskurs

Künstliche Insekten, die sich durch Apps am Handy klicken („Interfight“ von César Escudero Andaluz), ein Spinnennetz als Zupfinstrument (Jens Vetters „Netz“), eine Popcornmaschine, die einen Videoprojektor betreibt („Pop The Movie“ von Carina Lindmeier und Federico Tasso) – unter dem Titel „Post-Post“ zeigen 20 Studierende der „Interface Cultures“ der Kunstuniversität Linz am Ars Electronica Festival ihre Arbeiten. Heute um 14.30 Uhr wird die bis 7. September laufende Ausstellung eröffnet.

Augenzwinkerndes Aufregerpotenzial besitzt die so simple wie geniale Installation der Spanierin Patricia Margarit Castelló. Im Stil eines 80er-Jahre-„Super Mario“-Videospiels lässt sie in „Eisenbahnbrücke’s Nightmare“ den Linzer Bürgermeister Klaus Luger auf die Eisenbahnbrücke los. Brüllen die Besucher lautstark in ein Mikrophon, stoppt der Pixel-Luger. Bleibt es ruhig, lässt er die Brücke nach einem 60-sekündigen Countdown explodieren.

Neben der Ausstellung hält die Studienrichtung am Samstag (ab 14 Uhr) ein international besetztes Seminar über die neuesten Medientrends ab.

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Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten

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