Bauwerk

Museum Tauernbahn
Werner Neuwirth, Adolf Krischanitz - Schwarzach (A) - 2002
Museum Tauernbahn, Foto: Pez Hejduk
Museum Tauernbahn, Foto: Pez Hejduk
25. Juli 2002 - Az W
In seiner „auf den Verwendungszweck ausgerichteten Schlichtheit“ unterscheide sich der Zubau „doch sehr“ von den Bauten der Umgebung – vermeldeten die Mitglieder des Vereins des Tauernbahnmuseums anlässlich des Leerfestes, das einer Teileröffnung des Gesamtkomplexes (September 2002) in Schwarzach vorausging. Die Dochsehr-Andersartigkeit des Zubaus sei aber keineswegs auf „Absonderung“ sondern auf Einbindung in den Kontext ausgerichtet, wie die Eisenbahnfreunde anerkennend hinzufügen. Tatsächlich ist die Gemeinde nun um einen scheinbar hermetischen Museumsbau reicher, dessen innere Lichtfülle den diversen bahngeschichtlichen Bestände zum erhellenden Auftritt verhilft.

Nördlich einer ehemaligen E-Lokremise neben dem Bahnhof, die ebenfalls für Museumszwecke angemietet wurde, steht in einer längsrechteckigen Parallele der neue Sichtbeton-Trakt mit dem signifikanten dreigliedirgen Oberlicht-Dachstuhl (fixverglaste Vollholzkonstruktion), dessen Proportionen mit der Trauf- und Firsthöhe des Bestandsbaus korrespondiert.

Man betritt das Museum durch eine schlichte Glastür an der westlichen Stirnseite des Neubaus, der Blick geradeaus fällt durch das Glasfeld in der Ostfassade wieder ins Freie; eine Treppe ins Obergeschoss, der Raumpuffer zur Remise und eine frei eingestellte, durch Luft- und Lichtstreifen von der Umgebung abgesetzte Nasszelle rhythmisieren das Erschließungsgelenk zwischen den beiden Museumstrakten. Betonboden, schlichte Metallzargen, Laibungen und Türen erhalten dank der punktuellen Ober- und Seitenlichter eine zusätzliche sensualistische Qualität, auch die zwischen die beiden geschoßübergreifenden Lichtschächte gesetzte Betonwanne der oberen Etage wird über die drei Dachaufsätze mit Tageslicht versorgt. Diese lapidare wie feine Zurückhaltung bereitet jenen idealen räumlichen Hintergrund vor, der den wie auch immer beschaffenen Exponaten zur Geschichte der Tauernbahn niemals die Show stehlen wird. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Museums- und Modellbauverein Museum Tauernbahn

Tragwerksplanung

Fotografie