Bauwerk

Mittelalterliches Haus in Rehberg
Franz Sam - Krems an der Donau (A) - 2001
Mittelalterliches Haus in Rehberg, Foto: Franz Sam
25. November 2002 - ORTE
Der wuchtige Bau aus dem 14. Und 15. Jahrhundert in Alt-Rehberg ist weitgehend ungestört als Dokument des Mittelalters erhalten geblieben. Das Gebäude soll denkmalgerecht renoviert und mit modernen Architekturelementen ergänzt werden. Architekt Franz Sam versteht es, den Wert des Alten hervorzukehren und durch zeitgemäße Interventionen noch zu steigern.

Das spätmittelalterliche Haus mit Biforen- und Kleeblattfenstern, tonnengewölbter Außentreppe mit Schlitzfenstern und einer freistehenden Rauchküche mit monumentalem Pyramidenkamin soll einer behutsamen Sanierung zugeführt werden. Die Dachkonstruktion bleibt erhalten und wird teilweise ausgebaut. In die Dachhaut werden drei kleine Gaupen aus Glas eingebaut. Auch die Holzdecken werden saniert und teilweise erneuert, wo sie abgemorscht sind.

An der südöstlichen Stirnseite des bestehenden Gebäudes wird ein Wintergarten im Obergeschoß vorgesetzt, der an einer Seite auf der Gartenmauer aufsitzt, anstonsten von zwei Stützen getragen wird. Dieser Wintergarten wird aber nicht an das historische Gebäude direkt angebaut, sondern spielt die mittelalterliche Fassade durch bewußtes Abrücken „ehrfurchtsvoll“ frei. Damit bleibt die Ergänzung unserer Zeit nicht nur durch die Materialien, sondern auch durch die Form und die Situierung semantisch ablesbar.
Die neuen Elemente wie Wintergarten, Balkon und Gaupen werden nicht „anpasslerisch“ und historisierend gestaltet und täuschen nicht Altes vor, sondern setzen sich bewußt von der historischen Substanz ab und zeigen klar ihren Entstehungszeitpunkt. Damit bleibt das bauliche Konzept auch in geschichtlicher Hinsicht nachvollziehbar und eindeutig.

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Erika Resch
Reinhard Resch