Bauwerk

Albertina
Erich G. Steinmayr, Friedrich H. Mascher, Hans Hollein, Arkan Zeytinoglu - Wien (A) - 2002
Albertina, Foto: Margherita Spiluttini
Albertina, Foto: Margherita Spiluttini

Umbau auf Raten

Die Ausstellung „Projekt Albertina“

28. Mai 2001 - Sabine Oppolzer
In der Albertina wird wieder auf Hochtouren gearbeitet. Erst kürzlich musste der geplante Termin zur Wiedereröffnung von September 2002 auf März 2003 verschoben werden. Der Fund eines römischen Gräberfeldes mit 130 Gräbern und Goldbeigaben hatte einen 5-monatigen Baustopp bewirkt. Der neue Termin 2003 kann auf jeden Fall eingehalten werden, ist sich Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder sicher. Es gibt im verbleibenden Ausbaubereich keinerlei Baumaßnahmen mehr, bei denen auf weitere archäologische Funde gestoßen werden könnte.

Der Grund: Gebaut wird in der verbleibenden Zeit nur mehr in jenem Bereich, der durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde.


Holleins Flugdach

Vor einem Monat war der Architektenwettbewerb zur Gestaltung des Haupteingangs entschieden worden. Beteiligt hatten sich international renommierte Architekten wie Zaha Hadid, Wilhelm Holzbauer, Hans Hollein und Coop Himmelblau. Die Wahl fiel auf das Projekt Hollein, der die Überwindung des Niveauunterschiedes mittels einer Rolltreppe und eines Liftes löste.

Mit dem Flugdach aus Titan wird hier ein architektonisch signifikanter Bau entstehen, der Eingang zur neuen Albertina wird wie bis zum Krieg wieder auf der Bastei selbst sein. (Während ein Großteil der Albertina 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, fiel die ehemalige Auffahrtsrampe den Verkehrskonzepten der 50er Jahre zum Opfer: Die Augustiner Straße sollte beschleunigt werden.) Von diesem neuen Eingang gelangt der Besucher in den ovalen Lichthof, der, mit Glas überdacht, künftig als Foyer dienen wird. Hier werden die Kassen und der Infocounter untergebracht.


Erweiterung

Die attraktive Gestaltung der Eingangsituation sowie die Renovierung des ehemals Habsburgischen Wohnpalais sind Ausweitungen der Bauprojekte, die Klaus Albrecht Schröder bei seinem Amtsantritt 1999 vornahm. Bereits davor hatte man mit der unterirdischen Erweiterung der Albertina begonnen: Von den Architekten Steinmayr und Macher geplant, entstanden ein 3000qm großer Tiefenspeicher und ein viergeschossiges Studiengebäude.

Die Baukörper werden in die Bastei eingegraben, wodurch sie das Stadtbild nicht beeinflussen. Klaus Albrecht Schröder plante zusätzlich eine 900qm große Halle in der Bastei, sowie eine Ausstellungsfläche von 850qm durch die Zusammenlegung ehemaliger Depoträume.

Mit diesen zwei Ausstellungshallen („Bastei-Halle“ und „Propter Homines-Halle“- Anm: einer der Sponsoren) wird man es aber künftig vermeiden können, das Haus wegen Umbauarbeiten zu schließen. Die Sammlungsgegenstände der Albertina erlauben keine Dauerausstellungen, da sowohl die Graphik- und Fotografie-Bestände, aber auch die gesammelten Architekturzeichnungen extrem lichtempfindlich sind.


960 Millionen Schilling

Die Finanzierung der modernen Zubauten trägt der Bund mit 680 Millionen Schilling - die Investitionen innerhalb der Albertina muss das Haus selbst aufbringen, wie etwa die Rekonstruktion der Fassade oder die Renovierung der historischen Prunkräume, die jahrzehntelang als Studienzimmer genutzt wurden.

130 der 280 Millionen Schilling hat Direktor Klaus Albrecht Schröder dafür schon aufgetrieben, unter anderem von Sponsoren wie Hanno und Erwin Soravia. Zur vollständigen Finanzierung fehlen demnach noch 150 Millionen Schilling, auf die er noch bis zur Eröffnung hofft.


[Tipp:
Die Schau Projekt Albertina ist in der Wiener Albertina vom 29. Mai bis zum 29. Juni zu sehen
(Mo - Fr: 10.00 - 18.00 Uhr).]

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