Bauwerk

Karikaturmuseum
Rudolf F. Weber, Gustav Peichl - Krems an der Donau (A) - 2001

Haus mit Narrenkappe

„Die Kremser haben es bereits das Haus mit der Narrenkappe getauft“, erzählt Gustav Peichl.

28. September 2001 - Dorothee Frank
Das neue Museum des Architekten Gustav Peichl sieht ein bisschen aus, als hätte es der Karikaturist Gustav Peichl alis Ironimus gezeichnet. Es ist ein einstöckiger, breiter heller Bau mit einem Dach aus verwackelten Zacken.

„Die Dachlandschaft des Hauses ist dem alten Zentrum in Stein nachempfunden. Das habe ich studiert und habe es nun zitiert. Aber mit ein bisschen Ironie: Das ist eine wackelige Landschaft und hat Dachhüte“, erzählt Peichl über das Karikaturmuseum, das am Samstag eröffnet wird. „Krems wird zum Nabel der grafischen Welt“. Nach Städten in Deutschland, Frankreich, Polen und der Schweiz haben London und Turin ein ähnliches Projekt ins Auge gefasst, erklärte der Karikatur-Fachmann und künstlerische Leiter Severin Heinisch. Zur Eröffnung wird viel Prominenz aus dem Bereich der spitzen Feder erwartet.


Deix und Internationales

Ein Hauptziel des Projekts war es, für das Werk von Manfred Deix eine permanente Ausstellungsfläche zu schaffen. Im Obergeschoß kann der Besucher die Welt des radikalsten aller österreichischen Karikaturisten entdecken, Manfred Deix.

Im Erdgeschoß gibt es zur Eröffnung einen satirischen Querschnitt durch das 20. Jahrhundert. Politik und Alltagsleben, gezeichnet von den größten Karikaturisten: Originale von Olaf Gulbransson, Sempé, Saul Steinberg, Ronald Searle, Bartak und vielen anderen sind zu sehen. Ein Teil der Leihgaben kommt aus der Collection Spiesshofer, der größten privaten Karikaturensammlung der Welt.


Ironimus-Kabinett

Gegenüber diesem Schauraum befindet sich das Ironimus-Kabinett. Hier werden anlässlich der Museums-Eröffnung Karikaturen aus den 50er und 60er Jahren ausgestellt: Österreich im zeitlichen Umfeld des Staatsvertrags. „Die Zeichnungen zeigen, in der Zeit gezeichnet, wie es wirklich war. Karikaturen sind ja die wirklichen Zeitzeugen, nicht jene, die man im TV und sonst überall so groß propagiert“, meint Ironimus-Peichl.


[Tipp:
Anläßlich der Eröffnung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen, NP-Verlag, ATS 342,60 / Euro 24,90, ISBN 385326199x.]

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