Bauwerk

Liaunig-Kunstsammlung
Odile Decq - Neuhaus (A) - 2004

Liaunig-Museum soll 2006 fertig sein

Projekt vorgestellt - Architektin Odile Decq: „Konzept spielt mit der Landschaft“

18. März 2004
Das Museum des Industriellen und Kunstsammlers Herbert Liaunig soll im nächsten Jahr fertiggestellt und 2006 eröffnet werden. Das erklärte Liaunig am Donnerstag in Klagenfurt. Die französische Architektin Odile Decq, deren Projekt ausgewählt worden war, meinte bei der Präsentation ihres Entwurfs: „Mein Konzept spielt mit der Landschaft.“

Das eng an den vorhandenen Hügel in der Landschaft in Neuhaus (Bezirk Völkermarkt) angeschmiegte Gebäude umschrieb Decq mit dem Titel „A Museum in a Landscape“ (Ein Museum in einer Landschaft). Auf Grund der vorhandenen Topographie sei es notwendig gewesen, sehr „diskret“ zu arbeiten, sagte Decq in Klagenfurt. Auf der anderen Seite sei es natürlich notwendig gewesen, das Museum auch zu „präsentieren“, daher habe sie sich für den vorliegenden Entwurf entschieden. Ein Museum zu bauen, sei für jeden Architekten eine besondere Herausforderung, gelte es doch, ein „Meisterstück“ abzuliefern, so die Gewinnerin des Goldenen Löwen bei der Biennale in Venedig von 1996.


Kostengünstigkeit ein Trumpf

Liaunig meinte, es gebe mehrere Gründe, dass er sich für das Projekt der französischen Architektin entschieden habe. Zum Einen hätten praktisch sämtliche Architekten ihr Konzept favorisiert, auch er selbst habe „zu 90 Prozent“ dazu tendiert. Zusätzlich habe man in Wien und auch in Klagenfurt Publikumsbefragungen vorgenommen. Liaunig: „Auch hier hat sich eine deutliche Mehrheit für Odile Decq ergeben, in Wien waren es an die 70 Prozent.“ Es habe ihm auch sehr gut gefallen, wie Decq „in ungewohnter Art auf den Standort Rücksicht genommen“ habe. Zudem nehme das Projekt auch Bedacht auf die limitierten finanziellen Mittel, sowohl bei der Realisierung als auch bei den Betriebskosten.

2.500 Quadratmeter werden der permanenten Ausstellung von Liaunigs Sammlung österreichischer Kunst der Nachkriegszeit gewidmet sein. Dazu ist eine 500 Quadratmeter umfassende Veranstaltungshalle vorgesehen, die sowohl Wechselausstellungen als auch Veranstaltungen beherbergen wird. Hier gebe es eine entsprechende Vereinbarung mit der Gemeinde Neuhaus, sagte Liaunig.

Der Industrielle rechnet damit, dass die Förderungszusage des Landes Kärnten umgesetzt wird. „Das Land hat zugesagt, 25 Prozent der Bausumme, gedeckelt mit zwei Millionen Euro, zu tragen.“ Dazu werde es sich mit einem Drittel, maximal jedoch 150.000 Euro jährlich, an den Betriebskosten beteiligen. Dazu komme die Zurverfügungstellung der Liegenschaft und die Erschließung. Zu klären ist laut Liaunig noch, wer Vertragspartner der Privatstiftung sein wird, hier kämen sowohl das Land als auch die Gemeinde Neuhaus in Frage. Liaunig rechnet damit, dass sein Museum für die Region auch einen touristischen Effekt haben wird, wenngleich es sich dabei nicht um Massentourismus handle.

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