Bauwerk

Kunsthalle Wien
Adolf Krischanitz - Wien (A) - 1992
Kunsthalle Wien, Foto: Margherita Spiluttini
Kunsthalle Wien, Foto: Margherita Spiluttini

Die Kunsthalle bekommt Kinder

Kunsthallen-Direktor Gerald Matt im Gespräch mit Roland Schöny.

20. November 2000 - Roland Schöny
Die letzte Großausstellung vor der Neueröffnung der Kunsthalle im Museumsquartier läuft zur Zeit: eine Zusammenfassung junger Positionen mit dem Titel Lebt und arbeitet in Wien. Doch bildet diese Schau keineswegs den Schlussakkord nach acht Jahren Ausstellungsbetrieb auf dem Karlsplatz, wie Kunsthallen-Direktor Gerald Matt nun bekannt gibt: „Es ist eigentlich ein Auftakt zu etwas Neuem am Karlsplatz.“

Ein kleiner Teil des dunkelgelben Containers soll als Projektraum erhalten bleiben. "So ist auch die Ausstellung „Lebt und arbeitet in Wien“ paradigmatisch für das, was wir in Zukunft wollen: mit jungen Künstlern zusammenarbeiten, sie bei der Entstehung des Werkes begleiten, Werkprozesse möglich machen und den Karlsplatz als Trägerrakete für junge zeitgenössische Kunst verankern", so Matt. „Das aber in einem Reputationszusammenhang, wie ihn eben nur eine große Institution liefern kann.“


Belebender Störfaktor

Das wäre 1992 nach der Eröffnung des dunkelgelben Behälters als Langzeitprovisorium für zeitgenössische Kunst kaum denkbar gewesen. Anfangs war die von dem Architekten Adolf Krischanitz konzipierte temporäre Architektur durchaus noch umstritten und wurde teilweise sogar als Störfaktor empfunden. Bald jedoch stellte sich heraus, wie sehr die Kunsthalle und das dazugehörige Café dem bis dahin ungenützten, verkehrsreichen Platz belebten - was zur baldigen Etablierung der Kunsthalle beitrug.


Kunsthallen-Direktor Gerald Matt

„Der Karlsplatz war ja ein toter Ort, bevor die Kunsthalle hingekommen ist, und ist seit einigen Jahren vielleicht einer der kulturell lebendigsten Orte in der Stadt geworden - ein Treffpunkt für sehr viele junge Menschen, und auch Heimat für die Künstler. Letztlich war die Kunsthalle am Karlsplatz, in aller Bescheidenheit, auch eine Erfolgsgeschichte, die man durchaus fortsetzen sollte, meinen wir.“


Container aus Glas geplant

Jetzt ist eine flexible Konstruktion geplant. Der verkleinerte Container soll größtenteils aus Glas bestehen, sodass er von außen einsehbar ist. Er kann aber bei Bedarf auch geschlossen und ganz klassisch als Box verwendet werden. Das könnte diesen Projektraum auch zu einem Werbeträger für die künftige Kunsthalle im Museumsquartier und für das Museumsquartier insgesamt machen.

Für die Umbauphase wurde ein besonderes Konzept entwickelt: "Wenn der große Container wegkommt, werden wir ein Projekt mit dem Titel „Sieben Container“ machen", berichtet Matt. „Der große Container bekommt also Kinder. Wir werden dort österreichische Experimentalfilme und Videos zeigen. Die kleinen vereinigen sich dann wieder zum neuen Container.“


Planung abgeschlossen

Die Planungsarbeiten für diesen neuen Ausstellungsraum wurden bereits abgeschlossen. Die erste Bespielung des Projektraums der Kunsthalle auf dem Karlsplatz ist nach Eröffnung des Museumsquartiers für September 2001 vorgesehen.

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