Bauwerk

Sanatorium Purkersdorf
Josef Hoffmann - Purkersdorf (A) - 1904
Sanatorium Purkersdorf, Foto: Margherita Spiluttini
14. September 2003 - Az W
Das Hauptwerk der kubisch-geometrischen Phase des Wiener Jugendstils ist ein Bau, der „in Klarheit der Disposition, Folgerichtigkeit der formalen Durcharbeitung und vor allem in der äußersten Einfachheit seiner kubischen Formen für 1904 ebenso bahnbrechend war, wie Frank Lloyd Wrights Larkin Building in Buffalo, die Scotland Street School in Glasgow von Mackintosh und Otto Wagners Postsparkassenamt.“ (Eduard F. Sekler).
Die charakteristische Form entstand aus der Erweiterung eines zunächst geplanten zweigeschoßigen Baus mit Walmdach zu einem dreigeschoßigen mit Flachdach. Die Eisenbetonkonstruktion ermöglichte vor allem im Treppenhaus und im Speisesaal eine ganz der geometrischen Formensprache entsprechende Ausdrucksweise. Diese avancierte Modernität in formalen und konstruktiven Belangen wurde nicht zuletzt vom Bauherrn Viktor Zuckerkandl ermöglicht, dessen Schwägerin Berta Zuckerkandl eine der engagiertesten journalistischen Kämpferinnen für die Sache der Secession war.
Das Klientel des Sanatoriums setzte sich durchwegs aus den elegantesten Wiener Gesellschaftsschichten zusammen, die sich dort Badekuren und physikalischen Therapien unterzogen. Josef Hoffmann entwarf unter Mitarbeit der Wiener Werkstätte auch die Einrichtung des Sanatoriums, deren Einzelstücke zu den bedeutendsten Möbeldesigns der Periode zählen.
1926 wurde dem Bau vom kritischen Wagner-Schüler Leopold Bauer ein zusätzliches Geschoß aufgestockt, das 1995 wieder entfernt wurde.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Viktor Zuckerkandl

Fotografie

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