Bauwerk

Felsenbad
Gerhard Garstenauer - Bad Gastein (A) - 1968
Felsenbad © Atelier Garstenauer
Felsenbad © Atelier Garstenauer
6. November 2011 - Initiative Architektur
Wiener und Münchner Architekten formten ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts das großstädtische, im alpinen Tal fremd anmutende „Wolkenkratzerdorf in den Bergen“. Umso tragischer ist der selbstzerstörerische Raubbau an der Baukultur des einst mondänen Weltkulturorts. Stattliche Gründerzeithotels wie der auch städtebaulich wichtige Gasteinerhof werden abgerissen, banalste oder historisierende Hotels wie das Bellevue ermöglicht. Von einer zwischenzeitlichen Aufbruchstimmung unter Bürgermeister Anton Kerschbaumer zwischen der Mitte der 1960er und 1970er Jahre zeugen Gerhard Garstenauers Felsenbad und sein 1974 eröffnetes Kongresszentrum.
Beim Bad ließ Garstenauer am beengten Bauplatz die Schwimmhalle aus dem Bergrücken heraussprengen. Die unbearbeiteten Felswände aus Tauerngneis bilden im Kontrast zu den konstruktiv-präzisen Sichtbeton-Elementen und den großen Aussichtsfenstern den bemerkenswerten Raumeindruck.
Der seit 2000 geforderte Denkmalschutz ist weder hier noch beim Kongreßzentrum erfolgt. Dessen markante Horizontale als „sichtbarer Ausdruck als Ort der Begegnung“ bereichert das Zentrum. Die noch größtenteils unveränderte Bausubstanz ist durch dilletantisch-verstümmelnde Umbauüberlegungen bedroht. (Text: Norbert Mayr)

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