Variation von Reitters vielbeachtetem MPreis-Typ in Steinach am Brenner. Ist dort der Bau allseitig präsent und steigt das Gelände gegen die spektakuläre Dachschräge, so ist die Lage in Zams an der SW-Seite eingezwängt und das Terrain fällt parallel mit dem Dach nach SO, sodass hier die Zufahrt zum tiefliegenden Lager offen über den ebenfalls geneigten Parkplatz erfolgt. Reitter und Pfleger verziehen auch die Geometrie der Dachplatte: je höher das östliche Oberlicht, umso größer die Auskragung und die Abschattung. Der Gemüse-Sektor ist als holzverschalte Box seitlich aus der Halle herausgelöst und bildet im Kontext der unterschiedlichen Schrägen gleichsam die Waag-Latte. Im Inneren gibt es keine Zwangswege, sondern Durchblicke und Tageslicht von allen Seiten. An der Ladezone kippt das Dach zum Boden, wirkt als Lärmschild für die Nachbarn. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)