Bauwerk

Hauptschule Brixlegg
Raimund Rainer - Brixlegg (A) - 2007
Hauptschule Brixlegg, Foto: Simon Rainer
Hauptschule Brixlegg, Foto: Simon Rainer

5. BTV Bauherrenpreis für Tirol – Auszeichnung

17. Oktober 2007 - aut. architektur und tirol
Die neue Hauptschule in Brixlegg ist ein großes und kompaktes Gebäude. Dass es sich dennoch so selbstverständlich und sensibel in den Kontext einfügt, ist eine nicht zu unterschätzende Leistung. Dies wird möglich durch die Entscheidung des Architekten, die quadratische Grundstruktur des Schulhauses leicht zu deformieren und der stadträumlichen und topographischen Situation anzupassen. Mit der gekonnten städtebaulichen Setzung einher geht eine schlüssige Neuordnung der Freibereiche und der Bezüge zu den bereits bestehenden öffentlichen Gebäuden.

Der Anspruch der Bauherren und Architekten, ein Schulgebäude zu errichten, das „auf der Höhe der Zeit“ ist, wird durch das in Passivhausbauweise umgesetzte Projekt eingelöst. Dass ein solches gemeinsames Ziel auch ein gemeinsames Vorgehen erfordert ist evident. Den Beteiligten ist dies auf eindrückliche Weise gelungen. Überraschend ist, mit welch einfachen Mitteln das Konzept eines „quadratischen“ Schulhauses mit innenliegender Erschließung umgesetzt werden konnte. Eine einfache Struktur aus tragenden Wänden und Flachdecken, ein klares Materialkonzept, differenziert nach Erschließungsbereichen und Klassenräumen und ein großzügig geschnittener, verglaster Innenhof lassen ein Gebäude mit spannenden Blickbeziehungen, differenzierten Raumproportionen und vielfältigen räumlichen Situationen entstehen. Die „Deformation des Quadrats“ trägt, wenn auch auf den ersten Blick kaum merklich, dazu nicht unwesentlich bei.

Die technische und gestalterische Umsetzung des Passivhausstandards, von der Gestaltung der hoch gedämmten Gebäudehülle, über deren Materialisierung, bis hin zur erforderlichen Lüftungsanlage, gelingt unaufdringlich, ohne die dafür erforderlichen Bausteine kaschieren zu wollen. Beeindruckend ist auch die gehobene technische Ausstattung der Schule im Bezug auf didaktische Mittel, wodurch deutlich wird, welchen Wert die Bauherren der Bildung beimessen. Durch sein überzeugendes Konzept und die vorbildhafte technische und architektonische Umsetzung wird das Gebäude selbst zum „Lehrmittel“ und „Anschauungsmaterial“ für die Schüler, ohne mit erhobenem Zeigefinger Inhalte vermitteln zu wollen. (Jurytext: Florian Nagler)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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